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Die Medien in der Schweiz werden weiterhin konsequent abgebaut: Bei der SRG fallen hunderte Stellen weg.
Gleichzeitig sollen die Gebührensäcke teurer werden, um die Klimamassnahmen solidarisch zu verteilen. Und im Kampf gegen häusliche Gewalt drängen die Kantone auf eine engere Überwachung von Täter:innen.
Schweiz · Sparmassnahmen
SRG streicht 900 Vollzeitstellen bis 2029
Die SRG baut bis 2029 900 Vollzeitstellen ab. Grund dafür ist die vom Bundesrat beschlossene Reduktion der Medienabgabe, berichtet SRF. Bereits 2027 tritt die Reduktion in Kraft. Bis dann muss die SRG 125 Millionen Franken einsparen.
Ein Teil der Stellen werde über Fluktuation und Pensionierungen abgebaut. Entlassungen seien aber unumgänglich. Bis 2029 sollen somit 270 Millionen eingespart werden.
Den Abbau wird man auch im Programm merken, sagt SRG-Generaldirektorin Susanne Wille: «Früher ist man bei der SRG in allen Regionen separat unterwegs gewesen, heute haben wir diese Mittel nicht mehr und müssen deshalb näher zusammenrücken.»
«Die Halbierungsinitiative ist das Ende einer SRG, wie wir sie heute kennen.»
Gegenüber 20 Minuten sagt die Sprecherin der Mediengewerkschaft SSM: «Ein solcher Abbau schwächt die Medienvielfalt und die journalistische Grundversorgung in allen Regionen.»
Doch der Abbau könnte erst der Anfang sein. Im März stimmt die Stimmbevölkerung über die Halbierungsinitiative ab, welche die Gebühren auf 200 Franken senken will. Eine Annahme der Initiative wäre «das Ende einer SRG, wie wir sie heute kennen, die ein Programm für alle bereitstellt, ein starkes Programm und vielfältiges Programm», sagt Wille.
Schweiz · Netto-Null-Ziel
Abfallsäcke könnten in der Schweiz bald teurer werden

Für die Klimaneutralität soll eine nationale Klimagebühr auf Abfall eingeführt werden. (Foto: Tsüri.ch)
Die Gebühr für Abfallsäcke könnte steigen. Grund dafür ist das Netto-Null-Ziel – bis 2050 will die Schweiz klimaneutral werden.
Um das Ziel zu erreichen, wollen Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) klimaschädliches CO₂ künftig direkt aus ihren Abgasen abfangen, verflüssigen und dauerhaft entsorgen, berichtet die NZZ.
Bereits in fünf Jahren könnte die KVA Linth mit einer solchen Abscheideanlage ausgerüstet sein und die Schweizer Klimabilanz jährlich um 100’000 Tonnen CO₂ entlasten.
Doch das Verfahren ist teuer. «Es ist ausgeschlossen, dass die Gemeinden im Einzugsgebiet der KVA Linth diese Kosten allein tragen», sagt Robin Quartier, Geschäftsführer des Verbands der Betreiber der Schweizer KVA.
Daher fordern die Schweizer KVA eine nationale Klimagebühr für die Entsorgung des Abfalls. Haushalte müssten damit fünf Rappen zusätzlich für den 35-Liter-Sack zahlen. Mit dieser Gebühr könnten Bau und Betrieb der Abscheideanlage bei der KVA Linth finanziert werden.
Wird die CO₂-Abscheidung bis 2050 flächendeckend eingesetzt, rechnet der KVA-Verband mit einer Erhöhung der Sackgebühren um zwei Franken.
In Zürich würde der 35-Liter-Sack dann statt 1.60 künftig 3.60 Franken kosten, in St. Gallen 4.00 Franken und in Basel 4.70 Franken.
Die Erhebung einer zusätzlichen Gebühr für den Abfall sei gerechtfertigt, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, findet Grüne-Nationalrätin Marionna Schlatter: «Führt diese dazu, dass die Haushalte weniger Abfall produzieren, ist das umso besser», so die Zürcher Politikerin.
Kampf gegen Femizide
Kantone fordern Fussfesseln für Gewalttäter

Gewalttäter sollen mittels elektronischer Fussfesseln besser überwacht werden. (Screenshot: SRF)
Die Kantone wollen Gewalttäter mittels elektronischer Fussfesseln besser überwachen. Damit reagieren sie auf die «Untätigkeit» des Bundes, wie das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS berichtet.
Trotz einer vor drei Jahren breit unterstützten parlamentarischen Initiative für die Überwachung hat der Bund noch keinen Gesetzesentwurf verfasst. Der politische Stillstand in der Bundesverwaltung werde laut Initiantin Céline Amaudruz (SVP) Leben kosten.
Unter Führung des Waadtländer Regierungsrats Vassilis Venizelos (Grüne) wollen die Kantone nun selber ein nationales System für dynamische Fussfesseln aufgleisen.
Diese Technologie soll Gewalttäter:innen in Echtzeit überwachen und Opfer sofort warnen, wenn sich jemand dem Sperrperimeter nähert. Ein Pilotprojekt aus dem Kanton Zürich zur dynamischen elektronischen Überwachung ist bisher erfolgreich.
Das System ermögliche eine schnelle Alarmierung, falls sich der Gewalttäter nähert, sagt Michael Bühl, Leiter alternativer Strafvollzug beim Amt für Justizvollzug und Wiedereingliederung des Kantons Zürich.
Klar ist: Mit Fussfesseln allein ist es nicht getan. Auch die Prävention und die Sensibilisierung müssten verstärkt werden, sagt der Waadtländer Regierungsrat Vassilis Venizelos.
Für die Familien der Opfer zählt jeder Tag. In der Schweiz wird durchschnittlich alle zwei Wochen eine Frau im Kontext häuslicher Gewalt getötet.
Zahl des Tages
35 Tonnen Zwiebeln
Als ignoranter Zürcher dachte ich immer, der «Zibelemärit» in Bern ist so etwas wie die Herbstmesse aus Basel, einfach in Bern und mit einem urchigen Namen. Jetzt lese ich aber auf Watson, dass da tatsächlich Zwiebeln verkauft werden. Und zwar ganze 35 Tonnen.
Kann mich jemand aufklären, was da in Bern los ist?
Kurz-News
IS-Unterstützer verurteilt · Das Bundesstrafgericht hat zwei Männer wegen Unterstützung des Islamischen Staats zu 30 und 53 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Einer der Männer muss 15 Monate absitzen und wird für fünf Jahre aus der Schweiz weggewiesen. Zusätzlich verurteilte ihn das Gericht wegen Betrugs, Geldwäscherei und unrechtmässigen Bezugs von Familienzulagen. Der Mitangeklagte erhielt ebenfalls eine mehrjährige Strafe für Betrug, Geldwäscherei und weitere Delikte, schreibt der Tages-Anzeiger.
Bern erhöht Studiengebühren teils massiv · Ab Herbst 2026 kostet ein Semester an der Uni Bern und an der Berner Fachhochschule 850 statt 750 Franken. Besonders stark trifft es Studierende aus dem Ausland – ihre Gebühr steigt von 950 auf 2550 Franken pro Semester. Damit müssen sie künftig rund dreimal mehr bezahlen als Schweizer Mitstudierende. Für bereits immatrikulierte Studierende gilt eine Übergangsregelung bis zum Abschluss. Laut Watson hatten die Erhöhungen zuletzt für Proteste gesorgt, unter anderem mit einer Kundgebung vor dem Rathaus.
Kind aus Gaza aus Basler Spital entlassen · Eines der sieben verletzten Kinder aus Gaza hat das Basler Universitätskinderspital verlassen. Der Junge war mit einer Beinverletzung ins UKBB gekommen und wird nun ambulant weiterbehandelt. Ihm gehe es «den Umständen entsprechend gut», wie das Spital mitteilt. Weitere Kinder aus Gaza befinden sich derzeit nicht im UKBB, schreibt die Basler Zeitung. Der Bund hatte jedoch angekündigt, in einem zweiten Schritt zusätzliche Patient:innen in die Schweiz zu holen.
International
Nigeria: Wenige entführte Schüler:innen entkommen · Nach der Massenentführung an einer katholischen Schule im nigerianischen Bundesstaat Niger sind rund 50 der verschleppten Kinder entkommen. Insgesamt wurden am Freitag 303 Schüler:innen und zwölf Lehrpersonen von einer bewaffneten Gruppierung verschleppt – eine der grössten Entführungen der vergangenen Jahre, wie Al Jazeera berichtet.
Vietnam versinkt in tödlichen Regenfällen · In Zentralvietnam hat eine aussergewöhnlich heftige Regen- und Sturmsaison mehr als 90 Menschenleben gekostet. In einigen Provinzen fielen innert weniger Tage über eineinhalb Meter Regen, rund 200’000 Häuser wurden überschwemmt, Ernten zerstört und ganze Dörfer weggeschwemmt. Laut New York Times sehen Forschende das Land als globalen Hotspot der Klimakrise: 14 Taifune trafen Vietnam dieses Jahr und ein neuer Sturm formiert sich bereits vor der Küste.
📺 SRF-Perle des Tages
Bestes Video: Multitasking im SRF
Viele haben keine Vorstellung davon, wie aufwendig der Auftrag des SRF ist. Am Hauptsitz in Leutschenbach arbeiten tausende Personen, um durchgehend sechs Radio- und drei TV-Kanäle sowie verschiedene Online-Angebote am Laufen zu halten. Es braucht Studios, Schnittplätze, Werkstätten, Autogaragen und vieles mehr.
Auch müssen die Inhalte für Menschen mit Hörbehinderungen zugänglich sein. Deshalb untertitelt das SRF mehr als 80 Prozent der Fernsehzeit.
Sogenannte «Respeaker:innen» untertiteln dafür die Fernsehsendungen live. Wie das funktioniert, zeigt das folgende Interview. Darin wird eine Respeakerin zu ihrer Arbeit befragt, während sie gleichzeitig das eigene Interview transkribiert. Die Verwirrung könnte nicht grösser sein und gehört zu meinen liebsten SRF-Momenten aller Zeiten.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Geschichte
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Bis dann!
Yann




