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Nun zu den Themen des Tages. Vor drei Wochen war bei uns im Büro fast die halbe Redaktion gesundheitlich angeschlagen. Eine Atemschutzmaske hat dabei niemand getragen. Passend dazu sagte gestern in der Sonntagzeitung ein emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit: «Leider gehört es zu den Eigenschaften der Menschheit, dass sie nicht gerne dazulernt» – das kann ich von mir selber bestätigen.

Schweiz · Virensaison

Expertin rät: Jetzt Maske tragen

Masken helfen gegen die aktuelle Virensaison (Foto: Dennis Rochel/Unsplash)

Im Zug wird gehüstelt und geschnieft. Auf der Arbeit ist die halbe Belegschaft krank. Es ist wieder Virensaison – wie jedes Jahr häufen sich die Fälle von Atemwegserkrankungen im Herbst. Doch laut Tages-Anzeiger zeigt die Entwicklung im Ausland Anzeichen dafür, dass im Spätherbst und Winter besonders viele Menschen erkranken könnten.

Fachpersonen raten deswegen wieder zum Maskentragen. «Wenn jemand mit Erkältungssymptomen in den öffentlichen Raum muss, dann sollte eine Maske selbstverständlich sein», sagt die Epidemiologin Tanja Stadler.

Zur Erinnerung: Die klassische, meist blaue Hygienemaske verringert die Wahrscheinlichkeit, Menschen in der Nähe anzustecken. Die FFP2-Maske schützt zusätzlich von anderen angesteckt zu werden.

Während sich zurzeit Coronaviren verstärkt verbreiten, steht die Grippewelle erst noch bevor. Diese könnte dieses Jahr früher und besonders heftig auftreten. Oft dient der Winter in Australien als Frühwarnsystem. Dort kursierte in den vergangenen Monaten die Grippe besonders stark.

Humanitäre Hilfe

Natalie Rickli soll Aufnahme von Kindern aus Gaza abgelehnt haben

Die Zürcher Gesundheitsdirektion soll eine erste Anfrage abgelehnt haben. (Screenshot: Blick)

Der Bund plant 20 verletzte oder kranke Kinder aus dem Gazastreifen zu holen, um sie hier zu behandeln. Pro Kind sollen bis zu vier Begleitpersonen mitreisen dürfen und dann in der Schweiz Asyl beantragen.

Gemäss Sonntagsblick hat der Bund in den letzten Wochen gezielt einzelne kantonale Regierungen für die Aufnahme angefragt. Basel-Stadt, Genf, das Tessin und das Wallis erklärten sich freiwillig bereit, einen Teil der Gaza-Kinder aufzunehmen.

Die Zürcher SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli dagegen lehnt die Aufnahme verletzter Kinder ab. Dabei ist Zürich der bevölkerungsreichste Kanton und verfügt mit dem Kispi über eine der weltweit führenden Kinderkliniken.

Gemäss Ricklis Pressesprecher werde der Zürcher Regierungsrat die Frage Ende Oktober nach den Herbstferien besprechen. Erst dann sei mit einem definitiven Entscheid zu rechnen, ob sich der Kanton doch noch an der humanitären Aufnahme beteiligen werde. Die SP des Kantons Zürich hat bereits eine Petition lanciert, um die Entscheidung zurückzunehmen.

Schweizer Armee

Schweiz bereitet sich gegen Drohnenangriffe vor

Drohnenalarm in Europa – jetzt reagiert die Schweiz. (Screenshot: NZZaS/Hans-Jörg Walter)

Drohnen über kritische Infrastrukturen in Europa dominieren die Schlagzeilen. Nun will die Schweizer Armee ihre Drohnenabwehr massiv ausbauen.

Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse sei mit der Beschaffung von entsprechenden Abwehrsystemen beauftragt worden, teilte die Armee am Freitag mit. Parallel dazu hat Armasuisse mit drei Anbietern Verträge über 108 Millionen Franken für die Beschaffung ziviler Drohnen abgeschlossen.

Gemäss NZZ am Sonntag vertieft Armasuisse auch die Zusammenarbeit mit der Forschung der Hochschulen. Im laufenden Jahr beteiligt sich das Verteidigungsdepartement an Forschungsprojekten von Universitäten, den beiden ETH in Zürich und Lausanne sowie von Fachhochschulen mit über 9,85 Millionen Franken.

Währenddessen plädiert Reza Rafi, Chefredaktor des Sonntagsblicks, für einen kühlen Kopf: «Wer in diesen Tagen eine akute Gefahrenlage zwischen Boden- und Genfersee heraufbeschwört, tut dies entweder zum Zweck der Aufmerksamkeitssteigerung oder im Sinn eines sicherheitspolitischen Lobbyings.»

Zahl des Tages

25’000

25’000 Kühen sollen geschlachtet werden, wegen Trumps Zöllen. Aufgrund der Zölle exportiert die Schweiz weniger Milchprodukte ins Ausland. Neben der sinkenden Nachfrage produzieren viele Betriebe dieses Jahr mehr Milch als üblich, weil ideales Wetter für Gras und Futtermais herrschte. Die Kühe sind also bestens genährt und geben überdurchschnittlich viel Milch. Dadurch droht der Milchpreis zu zerfallen.

Nun ruft die Milchbranche die Bäuer:innen dazu auf, Kühe zu schlachten. Der Milchüberschuss liegt bei fünf Prozent. Somit müssten gemäss NZZ am Sonntag fast 25’000 Kühe mehr geschlachtet werden.

Kurz-News

Schweizer Gaza-Aktivist im Hungerstreik · Nach der Festnahme von mehr als 400 Teilnehmer:innen der propalästinensischen «Global Sumud Flotilla» in Israel sind neun Schweizer:innen wieder in der Schweiz. Diese berichten von unmenschlicher Behandlung in Haft. Gemäss Sonntagsblick sitzen zehn weitere Schweizer:innen weiterhin im Gefängnis. Der Lausanner Timothée Crettenand (36) ist aus Protest in den Hungerstreik getreten. Ein Team der Schweizer Botschaft wollte das Gefängnis besuchen, der Besuch wurde aber von israelischen Sicherheitsbehörden abgebrochen, und ein Gespräch mit den Inhaftierten kam nicht zustande.

Papst bei Vereidigung der Schweizergarde · Überraschung im Vatikan: Papst Leo XIV. nahm am Samstag persönlich an der Vereidigung der neuen Schweizergardisten teil – als erster Papst seit 1968. Bereits am Freitag hatte er die Garde in einer Audienz empfangen und ihr für ihren Einsatz gedankt. Zudem traf er Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu einem Gespräch über Frieden, Werte und den Zollkonflikt mit den USA. Gelesen auf 20 Minuten.

SP gegen Hürden im Zivildienst · Die SP stellt sich hinter das Referendum des Zivildienstverbands Civiva gegen die vom Parlament beschlossene Revision des Zivildienstgesetzes, wie Watson schreibt. Diese soll den Wechsel von der Armee in den Zivildienst erschweren und die Zahl der Zulassungen um 40 Prozent senken. Laut SP schwäche die Reform den Zivildienst, ohne die Armee zu stärken. Unterstützung für das Referendum kommt auch von den Grünen und der Gsoa.

International

Erste Wahlen in Syrien · In Syrien finden erstmals seit dem Sturz von Bashar al-Assad Parlamentswahlen statt. Das Land befindet sich nach Jahren des Bürgerkriegs in einer Übergangsphase. Gemäss The Guardian wird ein Drittel der Sitze vom Interimspräsidenten Ahmed al-Sharaa direkt vergeben, die übrigen über regionale Wahlkollegien verteilt. Trotz fehlender Direktwahl sehen manche Beobachter:innen in der Abstimmung einen ersten Schritt in Richtung politischer Erneuerung.

Unruhen in Georgien nach Wahlboykott · In Tiflis ist es nach den Lokalwahlen zu Ausschreitungen gekommen: Demonstrierende stürmten den Präsidentenpalast, bauten Barrikaden und lieferten sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Viele Georgier:innen sind frustriert über den autoritären Kurs der Regierung und den Stillstand auf dem Weg in Richtung EU. Gehört im Echo der Zeit.

🔧 Nützliches des Tages

WikiTok gegen Algorithmus-Abhängigkeit

Swipen ist die Geste des 21. Jahrhunderts. Egal ob im Zug, im Pausenraum oder im Bett – wir swipen endlos durch Social-Media-Feeds oder Dating-Profile. Auf den Inhalt kommt es gar nicht darauf, wir wischen einfach wahnsinnig gerne und verlieren uns dabei regelmässig.

Dagegen hilft «WikiTok». Statt Tanzvideos und Katzenclips bekommst du bei «WikiTok« zufällige Wikipedia-Artikel. Der endlose Feed funktioniert auf dem Smartphone und am Desktop-Browser. Wenn dir etwas gefällt, kannst du auf «read more» tippen und landest direkt auf der vollständigen Wikipedia-Seite zum Thema.

Klar: WikiTok kann dem Dopamin, das wir auf Instagram ausschütten, nicht mithalten. Doch für die kurze Befriedigung hilft es. Es ist wie ein Nikotinpflaster für die Handysucht.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Handwerk

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann

Yann

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