Guten Morgen {{vorname}}
Wovor fürchtest du dich am meisten? Ich zum Beispiel habe Angst, nachts alleine durch einen dunklen Wald zu laufen. Allzu schnell bevölkern Geister und düstere Gestalten meine Fantasie. Ähnlich unheimlich erscheint manchen Parteien ein anderes Szenario: das drohende «Bürokratiemonster» der Individualbesteuerung. Eine Allianz aus Mitte, SVP, EVP und EDU formiert sich nun zum Widerstand.
Individualbesteuerung
Überparteiliche Allianz warnt vor administrativem Mehraufwand

Mit dem Referendum wollen die Gegner:innen der Individualbesteuerung eine Volksabstimmung erzwingen. (Foto: Unsplash)
Vor zwei Wochen beschloss das Parlament die Einführung der Individualbesteuerung. Damit wurde der Weg frei zur Abschaffung der sogenannten «Heiratsstrafe».
Die FDP-Frauen bezeichneten diesen hart erkämpften Meilenstein als «bedeutendste Gleichstellungsreform seit Jahrzehnten».
Wie das SRF berichtet, hat dagegen am Donnerstag ein überparteiliches Komitee aus Mitte, SVP, EVP und EDU das Referendum lanciert, mit dem Ziel, eine Volksabstimmung zu erzwingen.
Die neue Individualbesteuerung schaffe ihrerseits neue Ungleichheiten, so das Referendumskomitee. Diese würde vor allem den Mittelstand treffen. Die grösste Gefahr berge jedoch das riesige «Bürokratiemonster»: Neu müssten nämlich 1,7 Millionen mehr Steuererklärungen pro Jahr begutachtet werden.
In einer Medienmitteilung wiesen die FDP-Frauen diese Kritikpunkte entschieden zurück. Für FDP-Nationalrätin Bettina Balmer sei die Gefahr zusätzlicher Bürokratie ein «Scheinargument»: «Wer heute, trotz Digitalisierung und Automatisierung, immer noch behauptet, die Individualbesteuerung sei administrativ zu aufwändig, hätte wohl auch beim Frauenstimmrecht moniert, dass der Versand zusätzlicher Wahlcouverts zu kompliziert sei», sagte sie. Ihrer Ansicht nach ist das Referendum eindeutig politisch motiviert: Ziel sei es, das Modell der reinen Einverdienerfamilie in der Gesellschaft zu verankern.
Eine Mehrheit der Kantone lehnt die Individualbesteuerung ab, während der Städteverband dafür ist. In der Debatte stehen letztlich also konservative progressiven Kräften gegenüber.
Ein Jahr nach den Murgängen in Graubünden
Behörden entscheiden sich für Wiederaufbau und Katastrophenschutz
Wie sieht die Zukunft der Schweizer Bergdörfer angesichts wachsender Klimarisiken aus?
Spätestens seit dem Bergsturz in Blatten ist darüber eine landesweite Diskussion im Gange.
Diese Frage stellt sich auch im bündnerischen Misox, wo im Juni letzten Jahres heftige Unwetter Murgänge auslösten, die Teile des Dorfes Sorte verschütteten. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Eine Person wird immer noch vermisst. 20 Bewohner:innen können weiterhin nicht in ihre Häuser zurück.
Am Donnerstag gaben die regionalen Behörden konkrete Schätzungen zum Wiederaufbau bekannt, heisst es im SRF. Durch einen neuen Schutzwall könnte Ende 2028 der zerstörte Teil von Sorte wieder bewohnbar sein. Kostenpunkt: etwa sieben Millionen Franken.
Für die gesamte Region werden sich die Kosten für Wiederaufbau und Katastrophenschutz gemäss Schätzungen auf 84 Millionen Franken belaufen.
Mattertal, Val de Bagnes, Bergün. Auch diesen Sommer kam es bereits zu heftigen Murgängen.
Viele Expert:innen sehen die Klimaerwärmung als Ursache dieser Häufung. Wärmere Luftmassen speichern mehr Feuchtigkeit, was zu stärkeren Stürmen und höheren Niederschlagsmengen führt. Zusätzlich dazu schwindet durch die hohen Temperaturen der Permafrost, wodurch sich in höheren Lagen gebundenes Gestein allmählich löst.
Das bereitet Andreas Huwiler vom Bündner Amt für Wald und Naturgefahren Sorgen. Denn es «wird in Zukunft mehr Murgänge geben – und mehr Schäden», sagt er gegenüber CH Media.
Wegen zu hoher Wassertemperatur
AKW Beznau komplett abgestellt

Das AKW Beznau an der Aare: Als Folge der Kühlung eines AKW heizt sich das Wasser flussabwärts auf. (Foto: Wikipedia)
Nicht alle Tage macht die Schweiz internationale Schlagzeilen. Das AKW Beznau hat es gestern aber bis in die New York Times geschafft.
Gratulation!
Die Nachricht ist allerdings nicht gerade erfreulich. Aufgrund der extremen Hitzewelle, die gerade durch ganz Europa gezogen ist, musste am Mittwochabend nun auch der zweite Reaktor abgestellt werden. Der erste wurde am Dienstag bereits pausiert.
Die Axpo, die das Kraftwerk betreibt, entschied sich für diesen Schritt, damit die Flora und Fauna, die sich flussabwärts des Kraftwerks befindet, nicht noch weiter belastet wird. Um das Kraftwerk zu kühlen, heizt sich die Aare nämlich noch mehr auf.
Nicht nur die Schweiz ist betroffen. In den letzten Tagen haben auch zwei Kraftwerke in Frankreich ihre Reaktoren wegen der Hitze entweder gedrosselt oder ganz heruntergefahren. Gegenwärtig seien die Energieverluste noch relativ klein. Schätzungen des französischen Rechnungshofes zufolge dürften sich die Verluste aufgrund klimabedingter Reaktorschliessungen bis 2050 aber vervierfachen.
In der Schweiz habe man bisher noch nie ein AKW aufgrund zu hoher Wassertemperatur ganz abstellen müssen, teilte das Bundesamt für Energie (BFE) der New York Times mit. Dies, obwohl es im Jahr 2022 bereits zu einer ähnlichen Temperatursituation gekommen sei. Damals hätte aber die Energieversorgungslage keine temporäre Schliessung des AKWs erlaubt, erklärte das BFE weiter.
Kurioses
Denner verkauft «Palestine-Drinks»
Den Palestine-Drink gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen: Cola, Orange oder Energy. Doch wie der Blick schreibt, kommen die Dosen nicht aus Palästina. Dahinter stecke vielmehr die schwedische Firma «Safed Food AB». Beim Kauf einer Dose sollen Projekte in Palästina unterstützt werden, die Bildung, Kultur und soziale Entwicklung fördern, heisse es auf der offiziellen Website des Palestine-Drinks.
Kurz-News
Jura Badi erlaubt nur noch Gäste aus der Schweiz · Die Gemeinde Porrentruy im Kanton Jura erlaubt in ihrem Schwimmbad nur noch Schweizer Staatsangehörige, Personen mit Wohnsitz in der Schweiz oder mit einem Schweizer Arbeitsvertrag. Als Grund wird das schlechte Benehmen von mehrheitlich jugendlichen Badegästen aus Frankreich angegeben. Unter anderem seien wiederholt junge Frauen belästigt worden. Das berichtet CH Media.
Teuerung im Juni wieder positiv · Am Donnerstag gab das Bundesamt für Statistik bekannt, dass im Juni die Teuerung wieder leicht positiv war. Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug sie plus 0,1 Prozent. Im Mai war die Teuerung erstmals seit etwa vier Jahren negativ. Der Anstieg habe unter anderem mit den höheren Preisen in der Hotellerie und bei den Pauschalreisen ins Ausland zu tun. Auch die Mieten für private Verkehrsmittel und die Preise für diverse Gemüse seien gestiegen. Gesunken seien hingegen die Preise im Luftverkehr, für Benzin und für Steinobst, heisst es in der NZZ.
Maja Riniker will nicht FDP-Präsidentin werden · In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte die Aargauer FDP-Politikerin und Nationalratspräsidentin Maja Riniker, dass sie nicht fürs Parteipräsidium der FDP kandidieren werde. Die Aufgabe reize sie zwar, doch der Zeitpunkt stimme nicht. Stattdessen würde sie lieber länger als Nationalratspräsidentin amten. Die Beschränkung dieses Amtes auf nur ein Jahr erachtet sie nicht als sinnvoll. Darüber las ich auf Watson.
Drei Autoimporteure müssen umgangene CO₂-Sanktionen nachzahlen · Wie in einer SDA-Meldung im Blick zu lesen ist, hat das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerden von drei Autoimporteuren abgelehnt. Sie hatten bei der Erstzulassung von emissionsstarken Personenwagen geschummelt, um die CO₂-Vorgaben zu umgehen. Für 2019 müssen sie eine CO₂-Sanktion von insgesamt vier Millionen Franken nachzahlen.
International
US-Kongress heisst «Big Beautiful Bill» gut · Nach virulent geführten Diskussionen hat der US-Kongress Trumps neues Ausgaben- und Steuergesetz mit einer knappen Mehrheit von 218 zu 214 Stimmen gutgeheissen. Trump kann nun seine radikale Agenda weiterverfolgen. Das neue Gesetz erlaubt es ihm, grosse Summen für Deportationen auszugeben sowie massive Kürzungen bei den Sozialausgaben und hohe Steuererleichterungen vorzunehmen. Schätzungen zufolge wird das neue Gesetz weitere 3,4 Billionen Dollar zum Amerikanischen Staatsdefizit hinzufügen, heisst es in Le Monde.
Süsskartoffelpüree mit Koriander-Limetten-Salsa
🔧 Nützliches des Tages
Mit diesem Rezept gewinnst du an deinem Apéro die Herzen aller. Es ist mega simpel und mega effektiv.
Pro-Tipp: Spare beim Koriander nicht.
Das brauchst du dafür:
Für das Püree:
500 g Süsskartoffeln
Salz und Pfeffer
Für die Salsa
Saft von 1 Limette
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, gepresst
2-4  EL gehackter frischer Koriander (und Basilikum, wenn gewünscht)
Salz & Pfeffer
Salsa mischen: Limettensaft, Olivenöl, gepressten Knoblauch und gehackte Kräuter verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Süsskartoffeln garen: Süsskartoffeln halbieren, mit der Schnittfläche nach unten auf ein Backblech legen und bei 220 °C (Umluft) ca. 40 Minuten backen.
Püree pressen: Das weich gebackene Fruchtfleisch mit einem Löffel herauskratzen und zerstampfen.
Anrichten: Püree mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit einem Löffel Mulden hineindrücken und die Koriander-Limetten-Salsa darüber tröpfeln.
Lass es dir schmecken!
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Kultur
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Macheds guet!
Jonas