Guten Morgen {{vorname}}
Am Freitag war Halloween. Ab jetzt geht’s mit grossen Schritten auf Weihnachten zu. Bis dahin die Schlagzeilen des Tages:

Wegen der EU-Verträge könnte Studieren in der Schweiz teurer werden. Währenddessen schreitet die Akademisierung der Schweiz voran. Und die NZZ am Sonntag zeigt die Nähe zwischen der Türkisch-Islamischen Stiftung und Erdogan auf.

Neue EU-Verträge

Schweizer Unis müssten Gebühren für EU-Studierende senken

Die Schweizer Hochschulen müssen ihre Gebührenpolitik anpassen. (Foto: Josip Ivankovic/Unsplash)

Schweizer Unis befürchten Millioneneinbussen aufgrund der neuen EU-Verträge.

Beim neuen Vertragspaket mit der EU sorgen vor allem Fragen zu Lohnschutz und Souveränität für Zündstoff. Nun zeigt sich, dass auch die Regelungen im Bildungsbereich tiefgreifende Folgen haben könnten.

Weil sie von EU-Studierenden künftig keine höheren Gebühren mehr verlangen dürfen, würden den Universitäten jährlich rund 41 Millionen Franken entgehen, schreibt der Tages-Anzeiger. Besonders stark betroffen sind die ETH Zürich und Lausanne mit Einbussen von 23,6 Millionen Franken sowie die Universitäten St. Gallen und Lugano, die je rund 7,6 Millionen verlieren.

Der Bund plant die Ausfälle nur teilweise und befristet zu kompensieren: Bei den kantonalen Hochschulen übernimmt er während vier Jahren die Hälfte der Kosten, bei der ETH und EPFL den vollen Betrag.

Ob sie die Ausfälle mit einer Erhöhung der Studiengebühren für alle ausgleichen, wollen die betroffenen Universitäten und Kantone noch nicht sagen. Grundsätzlich seien alle Optionen denkbar, heisst es dazu in St. Gallen.

Die neuen Regeln könnten zudem zur Folge haben, dass mehr EU-Studierende in die Schweiz kommen. Zulassungsbeschränkungen etwa in der Medizin bleiben zwar erlaubt, doch die Schweizer Hochschulen müssen sich auf mehr Konkurrenz um knappe Studienplätze einstellen.

Laut Swissuniversities unterstützen die Schweizer Hochschulen trotzdem mit Überzeugung das EU-Paket, «um wissenschaftliche Exzellenz zu sichern, Innovation zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu erhalten».

Schweiz · Bildungsniveau

Immer mehr Akademiker:innen in der Schweiz

Neue Daten zeigen die Bildungsexpansion der Schweizer Bevölkerung so detailliert wie noch nie. (Screenshot: Tages-Anzeiger)

Die Schweiz wird immer akademischer und der Stadt-Land-Graben wächst. Neue Daten des Bundes zeigen erstmals auf den Hektar genau, wo die gebildetsten Menschen des Landes leben. Der Tages-Anzeiger hat eine interaktive Karte zum Bildungsniveau erstellt.

In der Zürcher Gemeinde Zollikon etwa haben 72 Prozent der 25- bis 64-Jährigen einen tertiären Abschluss, in der Urner Berggemeinde Spiringen sind es gerade einmal 13 Prozent. Besonders steil verlief der Anstieg in den Städten: In Zürich stieg der Anteil der Akademiker:innen seit 1990 um 44 Prozentpunkte, in Basel und Bern sieht es ähnlich aus.

Die Zahlen machen sichtbar, dass Bildung und Wohlstand eng miteinander verknüpft sind. Gemeinden mit den höchsten Akademiker:innenquoten liegen fast ausnahmslos in wohlhabenden Gegenden am Zürich- oder Genfersee:

In Tannay VD besitzen 78 Prozent der Einwohner:innen einen Hochschulabschluss, in Kilchberg ZH und Saint-Sulpice VD sind es 76 Prozent. Auf dem Land dagegen dominiert die Berufslehre: In Habkern BE haben 73 Prozent der Menschen einen Abschluss der Sekundarstufe II.

Gleichzeitig nimmt der Anteil der Bevölkerung ohne höhere Ausbildung als die obligatorische Schule ab – am deutlichsten in den Städten. Hoch ist der Anteil in Gemeinden, wie etwa in Täsch VS oder Spreitenbach AG, wo meist viele Ausländer:innen leben, die in tief qualifizierten Jobs arbeiten.

Der Trend zur höheren Bildung dürfte sich fortsetzen. Laut Prognosen des Bundes werden 2055 bereits zwei Drittel der 25- bis 64-Jährigen einen tertiären Abschluss haben.

Der Bundesrat warnt, dass der Schweiz künftig «berufspraktisch ausgebildete Fachkräfte fehlen» könnten. Als Gegenmassnahme sollen neue Titel wie «Professional Bachelor» und «Professional Master» die Attraktivität der Berufsbildung steigern.

Schweiz · Politischer Islam

Erdogan-nahe Stiftung kauft Immobilien in Millionenhöhe

Wer finanziert die teure Expansionsstrategie der Türkisch-Islamischen Stiftung? (Screenshot: NZZ/Emrah Gurel)

Eine Erdogan-nahe Stiftung breitet sich systematisch in der Schweiz aus. Interne Dokumente, die der NZZ am Sonntag vorliegen, zeigen, dass die Türkisch-Islamische Stiftung für die Schweiz in den vergangenen Jahren Immobilien im Wert von über 16 Millionen Franken gekauft hat. In Zürich-Oerlikon plant sie einen Neubau für sieben Millionen Franken, offiziell ein «Kulturzentrum».

Hinter der Stiftung steht mutmasslich die türkische Religionsbehörde Diyanet, die direkt Präsident Erdogan unterstellt ist und weltweit den türkischen Staatsislam verbreitet.

Diyanet gilt als Sprachrohr für konservativ-religiöse und zunehmend auch politische Botschaften. In Predigten, die auch in Schweizer Moscheen gehalten werden, bezeichnete sie etwa Hamas-Kämpfer als «heilige Krieger». Laut Politologe Nicolas Stockhammer handelt es sich bei Diyanet-Strukturen «um eine türkische Einflussoperation im Rahmen des politischen Islams».

Der Schweizer Stiftungsratspräsident Bilal Yildiz bestreitet jeden Geldfluss aus Ankara: Die Immobilien seien mit Spenden und Eigenmitteln finanziert. Doch laut den Dokumenten sitzen seit der Gründung immer wieder hochrangige Diyanet-Funktionäre im Stiftungsrat, teilweise sogar Vertreter der türkischen Botschaft.

Vor eineinhalb Jahren reichte der SP-Nationalrat Fabian Molina einen Vorstoss ein, der mehr Transparenz bei der Finanzierung von religiösen Organisationen durch das Ausland fordert. Durch die Aktivitäten von Diyanet sieht er sich bestätigt, «dass der gewählte Ansatz über die Finanzflüsse richtig ist».

Schlagzeile des Tages

«Eber ohne Hoden, Kühe ohne Hörner: Wie die Genschere die Tierzucht verändert»

Während Bundesrat Albert Rösti die Zulassung der Genschere Crispr/Cas für Pflanzen vorbereitet, drängt die Schweinebranche hinter den Kulissen auf deren Einsatz bei Nutztieren. Forschende in Deutschland haben bereits Schweine gezüchtet, die keine Hoden entwickeln – eine Alternative zur schmerzhaften Kastration.

Vertreter:innen der Zuchtorganisation Suisag werben für den Einsatz der Technologie im Namen des Tierwohls, stossen aber auf politische Skepsis. Selbst Bauernvertreter wie SVP-Nationalrat Martin Haab warnen vor ethischen Risiken.

Kurz-News

Flucht vor der Front · Seit der ukrainische Präsident Selenskyj das Ausreiseverbot für junge Männer aufgehoben hat, suchen deutlich mehr 18- bis 22-Jährige Schutz im Westen – auch in der Schweiz. Laut Staatssekretariat für Migration stellten in den letzten zwei Monaten fast 1000 Ukrainer in diesem Alter ein Gesuch. Wie die Sonntagszeitung berichtet, fordert die SVP, dass wehrpflichtige Männer zurückgeschickt werden. SP-Nationalrätin Céline Widmer hält dagegen: Der SVP gehe es nur darum, Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Der Bund betont, der Schutzstatus hänge nicht vom Wehrdienst ab und die Zahlen seien bereits wieder rückläufig.

Halloween-Nacht mit Zwischenfällen · In der ganzen Schweiz war die Polizei in der Halloween-Nacht im Einsatz – meist wegen Lärm, Eierwürfen und kleineren Sachbeschädigungen. In Meilen ZH eskalierte eine Party: Eine Gruppe junger Männer raubte mehrere Teenager aus, ein 15-Jähriger wurde verletzt. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. Trotz solcher Vorfälle ziehen die Polizeien insgesamt eine positive Bilanz, berichtet SRF News: Vielerorts blieb es ruhig, und die meisten Kinder und Jugendlichen feierten friedlich in ihren Kostümen.

Coop überholt Migros · Laut dem neuen Nielsen-Retail-Monitor hat Coop mit 43 Prozent Marktanteil im Food-Bereich Migros (37,4 Prozent) überholt. Während Coop in fast allen Kategorien wächst – besonders bei Fleisch und Fisch – verliert die Migros trotz Jubiläumsjahr Kund:innen. Die Tiefpreisstrategie scheint nicht zu greifen, schreibt die Sonntagszeitung. Coop profitiert zusätzlich vom Boom seiner Pronto-Läden, die mit einem Umsatzplus von 16 Prozent den Nerv der Zeit treffen.

International

Messerangriff in Zug bei Cambridge · In England hat ein Mann in einem Zug wahllos auf Menschen eingestochen. Insgesamt wurden elf Menschen verletzt, fünf davon konnten das Spital inzwischen verlassen. Die Polizei hat einen 32-jährigen Briten festgenommen und schliesst ein Terror-Motiv aus, schreibt The Guardian.

Louvre-Raub: Zwei weitere Verdächtige angeklagt · Nach dem spektakulären Juwelenraub im Pariser Louvre sind zwei weitere Personen angeklagt worden. Gemäss New York Times sollen eine 37-jährige Frau und ein 38-jähriger Mann Teil der organisierten Bande gewesen sein, die Schmuck im Wert von über 100 Millionen Dollar aus der Apollo-Galerie gestohlen hat. Zwei Haupttäter hatten bereits gestanden. Die gestohlenen Schmuckstücke bleiben bislang verschwunden.

🔥 Schweizerin des Tages

Hazel Brugger

Hazel Brugger liebt Lakritz und trockenen Humor. (Screenshot: Youtube/Deutschland Was Geht #03)

Die Schweizer Komikerin Hazel Brugger hat für ihre Moderation beim Eurovision Song Contest den Deutschen Comedypreis bekommen, berichtet SRF News.

«Hazel Brugger hat mit ihrer authentischen, schlagfertigen und herrlich unkonventionellen Moderation des Eurovision Song Contests 2025 ein Millionenpublikum begeistert und dem ESC frischen Zeitgeist verliehen», hiess es in der Begründung.

Zur Feier des Tages zeige ich dir mein Lieblingsvideo mit Hazel. Ob auf der Straussenfarm, im Fitnessstudio, in der Currywurstbude – für ihre Serie «Deutschland Was Geht» besuchten Hazel Brugger und Thomas Spitzer kuriose Orte und Veranstaltungen in ganz Deutschland.

In dieser Folge probiert sie sich durch das ausladende Sortiment eines Lakritzladens in Berlin.

Hazel: «Das ist echt das Widerlichste, was ich je gegessen habe.»
Verkäuferin: «Wir haben für jeden was dabei.»

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Zeit

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann!

Yann

Reply

or to participate

Keep Reading

No posts found