Guten Morgen {{vorname}}
Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte zuerst: Immer weniger Personen in der Schweiz konsumieren journalistische Medien. Die Zahl der sogenannten «News-Deprivierten» ist auf einem Höchststand.

Die gute Nachricht: Wenn du das liest, gehörst du nicht dazu.

Jahrbuch der Medien

Immer mehr «News-Deprivierte»

Am besten informiert sind jene, die traditionelle News konsumieren. (Foto: Roman Kraft/Unsplash)

Fast die Hälfte der Schweiz konsumiert keine News mehr. Seit 2009 hat sich die Zahl der sogenannten «News-Deprivierten» verdoppelt auf 46 Prozent. Zu diesem Schluss kommt das «Jahrbuch Qualität der Medien» des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft (Fög) der Universität Zürich.

Das ist paradox. Denn die Mediennutzung ist insgesamt so hoch wie noch nie. Wir hängen den ganzen Tag am Handy und konsumieren Medien, aber immer weniger Nachrichten.

«Es reicht nicht, wenn man nur Social Media konsumiert.»

Mark Eisenegger, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft

Die «News-Deprivierten» gehören in allen Wissensbereichen zur am schlechtesten informierten Gruppe. Wer nur Social Media nutzt, bekommt zwar einiges mit. Man habe aber weniger politisches Wissen zu aktuellen Themen, zum Beispiel zu kommenden Abstimmungen, sagt Mark Eisenegger, Direktor des Fög, gegenüber SRF.

Am besten informiert seien jene, die traditionelle News konsumieren, zum Beispiel Radio, Fernsehen, Zeitungen, sagt Eisenegger.

Ebenfalls zeigt die Studie, dass Schweizer Medien im internationalen Vergleich eine hohe Qualität haben. Jedoch fehlt Geld und Ressourcen wurden abgebaut. So verzeichnet das Fög einen deutlichen Verlust an Vielfalt und Einordnung in der Berichterstattung.

Besonders bei der TX Group, dem Konzern hinter den Tamedia-Zeitungen, hat die inhaltliche Konzentration zugenommen. Dort ist der Anteil der Artikel, die in mehreren Medientiteln publiziert werden, in den letzten sieben Jahren von 16 auf 50 Prozent gestiegen.

Schweiz · Gesundheitswesen

Sparmassnahmen bei Gesundheitskosten

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider präsentierte die Sparmassnahmen. (Screenshot: SRF)

Die Krankenkassenprämien steigen auch im kommenden Jahr. Grund dafür sind unter anderem die hohen Gesundheitskosten. 38 Massnahmen sollen nun die Gesundheitsausgaben senken.

Zu den Massnahmen gehört, dass die Krankenkassen pro Jahr zwei Prozent der Verwaltungskosten (40 Millionen Franken) einsparen wollen.

Auch sollen Generika, also kostengünstige Nachahmemedikamente, gefördert werden. Zudem sollen Papierrechnungen reduziert und Überbehandlungen minimiert werden.

Diese Massnahmen sollen einen jährlichen Spareffekt von rund 300 Millionen Franken erzielen. Das entspricht etwa einem Prozent der gesamten Prämiensumme in der Schweiz.

Keine Freude an den Massnahmen hat die Pharmaindustrie. Der Branchenverband Scienceindustries, der die Schweizer Chemie-, Pharma- und Life-Sciences-Branche vertritt, warnte gemäss SRF vor weiteren Einsparungen. Nun sei die «Schmerzgrenze» erreicht. Die vom Runden Tisch verabschiedeten Massnahmen hätten für die Schweizer Pharmaindustrie einen Verlust von schätzungsweise 50 Millionen Franken zur Folge.

International · Juso-Initiative

Erbschaftssteuer im Vergleich

Der Steuertarif für direkte Nachkommen liegt in den meisten Kantonen bei null Prozent. (Foto: Luis Droege/Unsplash)

Die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso hat gemäss Umfragen einen schweren Stand.

Doch der internationale Vergleich zeigt: Wer ein grosses Vermögen erbt, muss dem Staat immer weniger Geld abliefern. Dieser Trend ist in vielen Staaten seit Jahrzehnten zu beobachten, schreibt der Tages-Anzeiger (E-Paper).

Gerade während der beiden Weltkriege erhöhten zahlreiche Staaten die Erbschaftssteuern massiv. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts senkten viele Staaten die Erbschaftssteuer oder schafften sie ganz ab.

Heute betragen Erbschaftssteuern weniger als 0,5 Prozent der gesamten Steuereinnahmen der OECD-Länder. Laut Tages-Anzeiger ist dieser Rückgang für Forscher:innen schwer erklärbar, da die meisten Wähler:innen von Erbschaftssteuern profitieren.

Die Schweiz ist ohnehin ein Einzelfall im Ländervergleich. Beispielsweise ist die Erbschaftssteuer kantonal geregelt. Das führt in der Schweiz zu einem innerstaatlichen Steuerwettbewerb.

Mit der Annahme der Juso-Initiative würde die Schweiz noch aussergewöhnlicher. Kaum ein Land erhebt eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent auf Nachkommen und nirgendwo sonst wäre der Freibetrag so hoch angesetzt wie mit 50 Millionen Franken.

Zahl des Tages

11 %

In der Schweiz gab es im vergangenen Jahr 318 Ansteckungen mit HIV. Das ist gut ein Zehntel weniger als im Jahr zuvor. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht den Rückgang als Beleg dafür an, dass die Präventionspolitik wirke.

Kurz-News

Bern: SVP-Präsident tritt nach rassistischen Angriffen zurück · Der Präsident der SVP Ittigen, David Spring, ist nach rassistischen Anfeindungen gegen seine Familie zurückgetreten und verlässt die Partei. Laut «Der Bund» soll Vorstandsmitglied Jürg Georg Tomman mehrfach rassistische Bemerkungen über Springs Partnerin gemacht haben. Die Berner SVP prüft nun einen Parteiausschluss Tommans wegen parteischädigenden Verhaltens.

Sanierungsboom vor Eigenmietwert-Abschaffung · Die geplante Abschaffung des Eigenmietwerts sorgt in der Schweiz für eine Renovationswelle. Laut Tages-Anzeiger steigen die Umbauinvestitionen bis 2026 um bis zu 8,5 Prozent, da Eigentümer:innen Renovationen noch steuerlich absetzen wollen. Handwerksbetriebe stossen wegen der hohen Nachfrage an ihre Kapazitätsgrenzen, was zu Engpässen und steigenden Preisen führt.

Der Eigenmietwert fällt frühestens 2028. Fachverbände wie Suissetec warnen nach der Abschaffung vor einem spürbaren Rückgang der Bautätigkeit und einem wachsenden Anreiz für Schwarzarbeit, da Renovationen nicht mehr steuerlich absetzbar sind.

Schweizer:innen besorgt um Stromverbrauch von Rechenzentren · Laut einer Umfrage von Algorithmwatch Schweiz fordert die Mehrheit der Bevölkerung, dass neue Rechenzentren nur mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Fast drei Viertel befürworten entsprechende Vorgaben, während nur ein Drittel Serverfarmen für KI-Chatbots unterstützt. Gemäss SRF weist die Schweiz mit über 120 Serverfarmen in Europa inzwischen eine der höchsten Dichten an Rechenzentren pro Kopf auf. Expert:innen warnen, der Energiebedarf könnte bis 2030 auf bis zu 15 Prozent des Schweizer Gesamtverbrauchs steigen.

International

Milei siegt bei argentinischen Zwischenwahlen · Argentiniens Präsident Javier Milei hat mit seiner rechtslibertären Partei «La Libertad Avanza» die Zwischenwahlen gewonnen. Mileis Sieg überrascht angesichts der jüngsten Korruptionsvorwürfe gegen seine Schwester und der aktuellen Wirtschaftskrise, schreibt The Guardian. Unterstützung erhielt Milei von US-Präsident Donald Trump, der zuvor ein 40-Milliarden-Dollar-Hilfspaket zugesagt hatte.

China demonstriert militärische Stärke · Kurz vor dem geplanten Treffen zwischen Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump hat Peking ein Militärmanöver nahe Taiwan durchgeführt. Laut Staatsmedien übten Kampfflugzeuge Luftblockaden und Präzisionsangriffe. Taiwan bezeichnete das Manöver als Propaganda und Einschüchterungsversuch. Das Timing gilt als politisches Signal vor dem Gipfel in Südkorea, bei dem auch das Thema Taiwan erwartet wird, schreibt SRF.

😴 Nützliches des Tages

Einschlafen mit Tieren

Möglicherweise reibst du dir bei einer Tasse Kaffee noch den Schlaf aus den Augen. Doch auch dieser Tag wird vorbeigehen und möglicherweise findest du dich heute Abend im Bett wieder und hast Mühe einzuschlafen.

In solchen Fällen hilft mir «Einschlafen mit Tieren». In jeder Podcast-Folge liest eine sanfte Stimme den Wikipedia-Artikel eines Tieres vor.

Ich kann dir nicht sagen, welche Folge die beste ist, da der Podcast bei mir augenblicklich einen komatösen Schlaf auslöst.

Aber wie wärs mit «Einschlafen mit dem Murmeltier»?

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Gefühle

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann!

Yann

Reply

or to participate

Keep Reading

No posts found