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Heute geht es um die Halbierungsinitiative: Die Gegner:innen formieren sich, um einen Abbau der SRG zu verhindern.
Der Bundesrat will entschlossener gegen Rassismus und Antisemitismus vorgehen.
Und Ignazio Cassis startet als neuer OSZE-Vorsitz unter massivem Druck.
Schweiz · Halbierungsinitiative
Breite Allianz gegen Halbierung der SRG

Ein überparteiliches Nein-Komitee hat seine Argumente gegen die SRG-Initiative vor den Medien präsentiert. (Screenshot: Tages-Anzeiger/Peter Klaunzer)
«Die Initiative gefährdet den Zusammenhalt und die Sprachenvielfalt, die unser Land einzigartig machen», sagt Mitte-Nationalrat Martin Candinas. Die Rede ist von der Halbierungsinitiative. Diese fordert, dass die Gebühr für die SRG von 335 Franken auf 200 Franken reduziert wird.
Ein überparteiliches Nein-Komitee hat sich nun in Position für den Abstimmungskampf gebracht, berichtet SRF News.
Vertreter:innen von SP, Mitte, FDP, Grünen und GLP argumentieren, dass in Zeiten von Fake News der Zugang zu gut recherchierten Informationen besonders wichtig sei.
Heute konzentrierten sich die Medien immer stärker in den Händen weniger grosser Konzerne, sagte der Waadtländer SP-Nationalrat Samuel Bendahan. In dieser Situation müsse man die Unabhängigkeit der SRG beibehalten.
Auch Persönlichkeiten aus Sport und Kultur engagieren sich gegen die Initiative. Die SRG zeige nicht nur Top-Anlässe, sondern auch Wettkämpfe im Nachwuchs- und Behindertensport und aus kleineren Sportarten, sagte der Direktor von Swiss Olympic. Bei einem Ja zur Initiative würden Private die heutigen Produktionen der SRG nicht übernehmen, weil sich dies nicht rechne.
Indes stellt der Tages-Anzeiger eine Kampagnenspende der SRG in der Höhe von 400’000 Franken infrage – ob das nicht heikel sei.
Die SRG winkt ab: Es werde kein einziger Franken an Gebührengeldern verwendet und es gehöre zu den Aufgaben der Trägerschaft, die Bevölkerung über die Aufgabe und Werte der SRG zu informieren.
Die Abstimmung findet am 8. März 2026 statt.
Schweiz · Nationale Strategie
Bundesrat sagt Rassismus und Antisemitismus den Kampf an

In den letzten fünf Jahren seien 17 Prozent der Bevölkerung von Rassismus betroffen gewesen, sagt Baume-Schneider. (Screenshot: Limmattaler Zeitung)
1,2 Millionen Menschen erleben Rassismus in der Schweiz, sagt Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider gemäss der Limmattaler Zeitung.
Rassismus, so die SP-Bundesrätin, sei «ein strukturelles Problem» der Gesellschaft und der Institutionen.
Dagegen will der Bundesrat nun mit der ersten nationalen Strategie gegen Rassismus und Antisemitismus vorgehen. Sie soll Bund, Gemeinden und Kantonen als Grundlage für einen Aktionsplan dienen, um konkret gegen rassistische oder antisemitische Strukturen vorzugehen. So ist etwa eine Untersuchung zu Rassismus im Mietwohnungsmarkt geplant.
Damit setzt der Bund einen Auftrag des Parlaments um. Es hatte gefordert, dass die Fachstelle für Rassismusbekämpfung «mit ausreichenden Ressourcen gestärkt» werden solle. Und es schlug einen Beauftragten für Rassismus- und Antisemitismusbekämpfung vor.
Der Schweizerisch Israelitische Gemeindebund (SIG) begrüsst die nationale Strategie «als wichtigen und überfälligen Schritt».
Ob die Massnahmen etwas an der Situation der 1,2 Millionen von Rassismus betroffenen Menschen tatsächlich zum Besseren ändern, will der Bundesrat regelmässig evaluieren.
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
Cassis übernimmt OSZE-Vorsitz unter massivem Druck

Die Schweiz bereitet sich auf den OSZE-Vorsitz vor. (Screenshot: NZZ/Anthony Anex)
Die Schweiz übernimmt 2026 den Vorsitz der OSZE – der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Bereits vor Amtsantritt sieht sich Aussenminister Ignazio Cassis mit einem Ultimatum der USA konfrontiert.
Gemäss der NZZ kritisiert Washington, die Organisation entferne sich von ihrem Kernauftrag der Konfliktprävention.
Die USA verlangen Einsparungen von mindestens 15 Millionen Euro im Jahresbudget. Mittel sollen in Friedensmissionen statt in Konferenzen oder Berichte fliessen. Zudem solle sich die OSZE nicht in Innenpolitik einmischen und keine Akteure ausschliessen. Und: Friedenslösungen müssten Russland einbeziehen.
«Wir tun unser Bestes.»
Die Ausgangslage für Cassis und die Schweiz gilt ohnehin als schwierig. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine – beides OSZE-Mitglieder – blockiert zentrale Entscheidungen, da die OSZE nur im Konsens aller 57 Mitgliedstaaten handelt.
Die zunehmende Polarisierung macht es schwierig, sich nur schon auf ein Budget und einen Generalsekretär zu einigen.
Botschafter Raphael Nägeli dämpfte Erwartungen an den Vorsitz. «Wir tun unser Bestes», sagte er. Aber man dürfe nicht überschätzen, was die OSZE bewirken könne.
Sollte es in der Ukraine zu einem Waffenstillstand kommen, könnte die OSZE jedoch rasch gefordert sein. Die Schweiz schliesst eine Rolle bei Überwachungsaufgaben nicht aus. Eine umfangreiche Mission wäre jedoch nur mit grosser Vorbereitung und Zustimmung der Ukraine möglich.
Schlagzeile des Tages
«SUV der Linken» – sind Lastenvelos eine Gefahr für Fussgänger?

Ein bürgerlicher Ständerat fordert eine Nummernpflicht für Cargobikes, weil sie ihn ärgern. (Foto: Robert Schwarz/Unsplash)
In Deutschland ist bereits ein Kulturkampf darum entstanden: das Lastenvelo als Symbol der linken Ökofamilie. Nun will der Genfer Ständerat Mauro Poggia auch in der Schweiz das Gefährt politisch aufladen.
Für den Bürgerlichen sind zügellose Lastenvelofahrende ein Dorn im Auge – er fordert in einer Motion eine Nummernpflicht. Es fehle den Fahrer:innen Disziplin und sie würden sich im Stadtverkehr nicht an die Verkehrsregeln halten, so Poggia.
Kurz-News
Schweizer Jodeln soll Kulturerbe werden · Die Schweiz hat bei der Unesco einen Antrag gestellt, Jodeln als immaterielles Kulturerbe der Menschheit aufzunehmen. Barbara Betschart, Leiterin des Zentrums für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik, sagt gegenüber SRF, dass der Eintrag die Wertschätzung stärken und Vorurteilen entgegenwirken soll. Nachwuchsprobleme gebe es nicht: Rund 12'000 Aktive seien im Eidgenössischen Jodlerverband organisiert.
KI informiert uns aufgrund seltsamer Quellen · Eine Auswertung von CH Media zeigt: KI-Modelle wie Google Gemini, ChatGPT und die Google-KI-Übersicht stützen sich bei Fragen zur Schweizer Politik oft auf wenige und teils unpassende Quellen. Grosse Schweizer Medien fehlen, weil viele ihre Seiten für KI-Crawler sperren. Dadurch nutzen die Modelle kleinere oder ausländische Webseiten, was zu verzerrten Antworten führt.
Brustkrebs-Vorsorge bleibt kostenlos · Die präventiven Screenings werden in 15 Kantonen 2026 fortgeführt. Frauen ab 50 Jahren können weiterhin alle zwei Jahre kostenlos zur Mammografie. Grund sind neue, tiefere Tarife für Mammografien ab Januar 2026, berichtet SRF. Versicherer und Swiss Cancer Screening sprechen von einer fairen Lösung. Die Radiologiebranche hält die neuen Ansätze jedoch für nicht kostendeckend.
International
Thailändische Luftangriffe im Grenzstreit mit Kambodscha · An der thailändisch-kambodschanischen Grenze sind die Kämpfe erneut eskaliert. Die thailändische Armee flog am Montag F-16-Luftangriffe auf Ziele in Kambodscha, nachdem zuvor ein thailändischer Soldat getötet und mehrere verletzt worden waren. Laut New York Times beschuldigen sich beide Staaten gegenseitig, zuerst geschossen zu haben.
Nigeria befreit 100 entführte Kinder · Behörden in Nigeria haben 100 Kinder aus der Gruppe von mehr als 300 Schüler:innen befreit, die im November aus einer katholischen Schule im Bundesstaat Niger entführt worden waren. Gemäss Al Jazeera wurden die Kinder nach Abuja gebracht und sollen an die Behörden des Bundesstaats übergeben werden.
Von den insgesamt 303 entführten Schüler:innen und zwölf Lehrpersonen gelten weiterhin 153 Kinder und alle Lehrpersonen als in Gefangenschaft.
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9. Türchen

Die Eltern haben Grosses vor: Sie möchten ihren Hof in Südfrankreich an die nächste Generation weitergeben. (Screenshot: SRF/Wir Erben)
Der Film «Wir Erben» ist jetzt in der SRF Mediathek.
«Wir Erben» begleitet Simon Baumann und seinen Bruder Kilian, die das Lebenswerk ihrer Eltern übernehmen sollen: einen Hof in Südfrankreich. Klingt nach einem Geschenk, ist aber auch ein Paket voller Erwartungen, Ideale und Diskussionen über Geld.
Der Film ist ein sympathischer und ehrlicher Einblick in eine Familie, die sich mit den eigenen Widersprüchen rund ums Erben auseinandersetzt.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Wald
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Bis dann!
Yann


