Guten Morgen {{vorname}}
Wir haben in der Schweiz ein Kartellgesetz, nach dem der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung unzulässig ist.

Das hält Unternehmen jedoch nicht zwingend davon ab, Manöver in diese Richtung zu wagen. Eine Geschichte, wie sich Früchte- und Gemüsebäur:innen erfolgreich gegen Coop gewehrt haben.

Vertragsänderung · Preiskrieg

Gemüsebäur:innen vs. Coop

Die Detailhändler:innen haben bei Verhandlungen eine starke Position. Zu stark? (Foto: Unsplash)

Es ist fast schon eine Erzählung wie David gegen Goliath, die ich dir heute schildere. Die Rolle von Goliath übernimmt in diesem Fall Coop und David wird durch die Schweizer Gemüse Bäur:innen gespielt.

Letztere sind gegen den Detailhändler Coop quasi machtlos, denn durch die Abhängigkeit der Bäur:innen vom Grossabnehmer kann dieser die Kaufbedingungen fast schon frei bestimmen.

In diesem Fall ist Coops Rechnung jedoch nicht aufgegangen, wie gewollt. Der Konzern hat seine angekündigte Vertragsänderung überraschend zurückgezogen, wie die Tamedia-Zeitungen berichten.

Im April informierte Coop die Bäur:innen per Brief, dass sie ab Januar 2026 drei Prozent ihres Jahresumsatzes zurückzahlen müssten.

Dort kam das gar nicht gut an, Kritik wurde jedoch nur hinter vorgehaltener Hand geübt. Aus Angst, die Geschäftsbeziehung zu gefährden. Stellvertretend reichte der Verein Faire Märkte eine Klage bei der Wettbewerbskommission (Weko) ein.

Der Vereinspräsident vermutet, dass Coop die Änderung wegen des medialen Drucks und aus Angst vor einer Verurteilung durch die Weko zurückgezogen habe.

Das grundlegende Problem sei jedoch nicht gelöst. Der Markt sei durch die Abhängigkeiten von den wenigen grossen Detailhändler:innen generell verzerrt. So habe auch die «Tiefpreisstrategie» der Migros in den vergangenen Monaten zunehmend zu einem Preiskrieg geführt.

Stadt vs. Kanton · Christoph Blocher

Solothurner SVP streitet sich

Ausgerechnet in Solothurn soll am Samstag der SVP-Parteitag stattfinden. (Screenshot: NZZ)

Ich bin eine sprachbegeisterte Person. Dementsprechend habe ich mich gestern über einen Artikel in der NZZ gefreut, der mir mit einigen strahlenden Formulierungen den Tag versüsste.

Kostprobe gefällig? «Zwischen den beiden Exekutivpolitikern flogen die Funken, die schliesslich Fiorettis Stuhl in Brand setzten», heisst es im Artikel.

Weil dieser Satz ohne Hintergrundwissen ziemlich kryptisch klingen mag, will ich dir im Folgenden den Kontext liefern.

Es geht um einen Zoff in der Schaffhauser SVP. Der dortige SVP-Stadtrat Daniel Preisig hat sich mit der SVP-Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter gestritten.

Worüber genau, ist man sich uneinig. Doch der Streit eskalierte und zwischen die Fronten kam der langjährige Parteisekretär Mariano Fioretti. Dieser ist dem Stadtrat treu ergeben und wurde (deshalb) von der Kantonalpartei öffentlich degradiert, wie die Schaffauser AZ im Winter berichtete.

Das Ganze ging so weit, dass an der Weihnachtsfeier sogar der SVP-Patron Christoph Blocher für den Parteisekretär Fioretti einstand.

Doch auch das brachte nichts. Im Januar trat Preisig aus der SVP aus, im Mai wurde Fioretti als Parteisekretär abgewählt, und Anfang Juli habe die Stadtpartei verkündet, man wolle sich von der Kantonalpartei trennen, schreibt die NZZ.

Fortan wolle man in der städtischen SVP der nationalen Volkspartei unterstellt sein. So solle der ausgetretene Stadtrat zurückgeholt werden.

Nun ist die Frage, wie die nationale SVP reagiert. Gibt sie dem Gesuch nach, mag das die kantonale Partei nur schlecht vertragen. Lehnt sie es ab, läuft sie Gefahr, die ganze Sektion zu verlieren. Ich werde berichten.

Trotz Favoritenrolle · FDP-Nationalrat

Andri Silberschmidt will nicht FDP-Präsident werden

Er sollte der nächste Thierry Burkart werden, doch er will nicht. (Foto: parlament.ch)

Von der rechts-Partei zur ein-bisschen-weniger-rechts-Partei: Andri Silberschmidt möchte nicht FDP-Präsident werden. Dies gab er gestern in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen preis.

Nach dem Rücktritt des bisherigen FDP-Präsidenten hatten viele Silberschmidt als Favorit gehandelt. «Das Präsidium ist eines der spannendsten Ämter, das man in der Schweiz ausüben kann», sagt er, aber: «für meine Lebenssituation ist es heute einfach zu früh».

«In eineinhalb Jahren wählt der Kanton Zürich eine neue Regierung. Ich überlege mir, als Regierungsrat zu kandidieren.»

Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat

Er sei gerade Vater geworden und Mitgründer der Gastrokette Kaisin. An beiden Orten brauche es ihn zurzeit, weshalb er auf das Amt (vorerst) verzichtet.

Doch Silberschmidt hegt auch andere politische Ambitionen. In eineinhalb Jahren wählt der Kanton Zürich eine neue Regierung. «Ich überlege mir, als Regierungsrat zu kandidieren», sagt er. Vorher wolle er sich jedoch mit der Zürcher FDP austauschen.

Für die nationale FDP heisst das jedoch auch, dass eine Woche vor Fristende niemand eine Kandidatur ausgesprochen hat. Keine Sorge meint Silberschmidt dazu: «Wir werden eine gute Lösung haben», am Ende solle es ein Team sein, dass sich zur Verfügung stellt. «Die Zeiten, bei welchen mehrere Kandidierende gegeneinander antreten, sind schon länger vorbei.»

Aufgeschnappt

Schweizer Waffenexporte werden einfacher

Ich bin mir nicht einmal ganz sicher, ob das wirklich ein Bild von Waffenhülsen ist, aber gehen wir einmal davon aus. (Foto: Unsplash)

Schweizer Firmen sollen in Zukunft einfacher Waffen ins Ausland verkaufen können. Dies entschied eine Mehrheit der zuständigen Nationalratskommission mit 16 zu 8 Stimmen, wie die Tamedia-Zeitungen gestern berichteten.

Mit der sogenannten «Abweichungskompetenz» soll der Bundesrat künftig selbst entscheiden können, ob ein Export erlaubt sei. Dies soll «bei ausserordentlichen Umständen und zur Wahrung der Interessen der Schweiz» zum Zuge kommen.

Angestossen worden sei die Diskussion durch Gesuche von EU-Staaten, weil sie Schweizer Rüstungsgüter an die Ukraine weiterverkaufen wollten. Die Diskussionen über diese Regelungen seien jedoch weiterhin nicht abgeschlossen.

Kurz-News

Sanktionen gegen Russland · Die Schweiz hat ihre Sanktionen gegen Russland und Belarus ausgeweitet. Damit seien diverse Änderungen der EU übernommen worden, heisst es in der Medienmitteilung. 41 Unternehmen und Organisationen haben eine Vermögenssperre erhalten. Ausserdem 14 Personen, die neben der Vermögenssperre auch einem Ein- und Durchreiseverbot erliegen.

Ozonbelastung · In der Zentralschweiz liegen die Ozonwerte derzeit höher, als gut ist. Genauer gesagt wurde der Stundenmittelgrenzwert von 120 Mikrogramm an mehreren Stationen überschritten, wie Swissinfo meldet. Hauptgründe seien die anhaltende Hitze und die starke Sonneneinstrahlung. Die Behörden raten deshalb dazu, körperliche Anstrengungen im Freien auf den Morgen zu beschränken, Wohnräume in den frühen Stunden zu lüften und Aufenthalte im Freien zwischen Mittag und Abend zu vermeiden.

Krankenkasse ist insolvent · Die Zuger Krankenkasse «Klug» sei insolvent, berichtet der Blick beziehungsweise die Nachrichtenagentur SDA. Per Ende Jahr solle die Tätigkeit eingestellt werden, betroffen sind 9300 Versicherte.

International

Hitzewelle in Europa · In Spanien und Griechenland kämpfen die Behörden zurzeit mit mehreren Bränden. Auch in Frankreich wurde in 14 Departementen die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Dies berichtet SRF.

Deutschland · Gemäss einer Umfrage zu Beliebtheitswerten liegt die deutsche Ultra-rechts-Partei vor CDU/CSU. Die Partei habe einen Rekordwert von 26 Prozent erreicht, berichtet unter anderem der Tagesspiegel. Derweil fällt die Unterstützung für Bundeskanzler Friedrich Merz auf einen Tiefpunkt von 29 Prozent. Merz ist seit 100 Tagen im Amt.

🔧 Nützliches des Tages

Gochujang Nudeln à la New York Times

Ein Beweisfoto. (Foto: Von mir)

Heute im Nützlichen zum Schluss: Das New York Times Top Rezept, Gochujang Butter Nudeln. Ich habs ausprobiert und es ist mega lecker & funktioniert auch mit veganen Zutaten.

Du brauchst: (Mengenangaben pi mal Daumen)

  • Pasta (die NYT schlägt Spaghetti vor, ich habe orichiette verwendet)

  • ein gutes Stück Butter (oder vegane Butter)

  • 2-3 Knoblauchzehenn (gehackt)

  • 1 EL Gochujang Paste (bekommst du im Asiamarkt und in der Migros)

  • 1 EL Honig (oder Agavendicksaft)

  • 1 EL Reisessig

  • 2-3 Frühlingszwiebeln

Vorgehen:

  • Pasta kochen

  • den weissen Teil der Frühlingszwiebeln und die Knoblauchzehen mit der Butter anschwitzen

  • Gochujang, Honig, Reisessig und ein bisschen Pastawasser dazu

  • gekochte Nudeln dazu

  •  mit dem grünen Teil der Frühlingszwiebeln obendrauf servieren

  • Bonap

PS. Ich esse zwar kein Fleisch, aber Hackfleisch würde als Ausgleich zur süss-sauer-scharfen Sauce bestimmt super passen.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Umwelt

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Tot ziens! (ich lerne jetzt Niederländisch)

Sofie

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