Guten Morgen {{vorname}}
Der Schweizer Pflanzenbau sei in der Krise, hiess es kürzlich in den Medien. Das dürfte auf die hiesige Cannabisproduktion aber nicht zutreffen. Wegen steigender Nachfrage hat die Stadt Zürich soeben beschlossen, die Teilnehmendenzahl ihrer Cannabisstudie von 2100 auf 3000 zu erhöhen. Wer mitmacht, kifft legal, ärztlich begleitet – und natürlich in bester Schweizer Bioqualität.

Zürcher Cannabisstudie

55 Prozent konsumieren mehr als viermal pro Woche

Das verspricht die Zürcher Studie: legale Cannabisabgabe im Dienste eines risikoärmeren Konsums. (Foto: Unsplash)

In Zürich scheint die Nachfrage nach legalem Cannabiskonsum relativ gross zu sein. Als die Stadt im März 2023 die Studie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» lancierte, wurde die Obergrenze von 2100 Personen schon nach einem Jahr erreicht.

Aufgrund stetiger Nachfrage hat die Studienleitung deswegen entschieden, die Teilnehmendenzahl auf 3000 zu erhöhen, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe die Bewilligung dafür bereits erteilt.

GLP-Stadtrat und Vorsteher des Zürcher Gesundheitsdepartements Andreas Hauri unterstreicht dabei: «Mit der Erhöhung der Teilnehmendenzahl fördern wir den Gesundheitsschutz und bieten Konsumierenden einen sicheren Zugang zu Cannabis.»

Ausschlaggebend sei zudem auch das gestiegene Interesse seitens bisher unterrepräsentierter Gruppen wie Frauen und Gelegenheitskonsumierenden gewesen.

Werfen wir also einen kurzen Blick in die aktuelle demografische Zusammensetzung der Teilnehmenden.

Gegenwärtig sind 2230 Personen in die Studie aufgenommen. 79,8 Prozent davon identifizieren sich als Männer, 18,8 als Frauen und 1,3 Prozent als non-binär.

Die Altersgruppe der 28- bis 32-Jährigen ist mit 23,4 Prozent am deutlichsten vertreten. Danach folgen mit 17,9 Prozent 33- bis 37-Jährige.

55,5 Prozent konsumieren mehr als viermal die Woche.

Gibt es auch Hinweise auf Suchtprobleme?

Ja, allerdings «nur» bei einem Viertel.

Die Studienleitung ist der Ansicht, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis Rahmenbedingungen schaffe, die einen «risikoärmeren» Konsum fördern. Dadurch könne auch der Zugang zu Beratungs- und Behandlungsangeboten verbessert werden.

Zahlen zur Jugendgewalt

Schwere Delikte zu 96 Prozent von jungen Männern verübt

Auch bei Jugendgewalt gilt, sie ist vor allem Männersache. (Foto: Unsplash)

Aufs Ganze gesehen sehen die Aussichten eigentlich nicht schlecht aus: Jugendgewalt nimmt leicht ab.

Doch nimmt man sich die Zahlen der Strafurteilsstatistik etwas genauer unter die Lupe, wie es CH-Media getan hat, dann zeigt sich: Die Zahl der schweren Jugendgewaltdelikte hat sich in den letzten Jahren beinahe verdreifacht. 2024 seien 125 Jugendliche wegen einer schweren Gewalttat verurteilt worden. Meist habe es sich um schwere Körperverletzungen gehandelt. Vergewaltigungen waren an zweiter Stelle.

Jede zweite Gewalttat wurde von einem in der Schweiz wohnhaften Ausländer begangen. Ein Wert, der in den letzten Jahren stabil geblieben sei.

Gemäss dem Gewaltforscher Dirk Baier gebe es drei Gründe für diesen Zuwachs an Jugendgewalt:

  • Die Idee vom «Recht des Stärkeren» setze sich wieder durch.

  • Junge Menschen würden sich verstärkt in Cliquen organisieren.

  • Die Schule habe an normierender Kraft verloren, was sich etwa an der Zunahme des Schwänzens zeige.

Was die Zahlen in aller Deutlichkeit aufzeigen: Gewalt ist ein Männerproblem. 96 Prozent der schweren Gewaltdelikte wurden von jungen Männern verübt. Meist waren sie über 16 Jahre alt. Frauen wurden fast nie für schwere Taten verurteilt.

Personenfreizügigkeit

Führen die EU-Verträge zu mehr Zuwanderung in die Schweiz?

Gemäss Einschätzungen des Bundes wird es bei der Zuwanderung nicht zu riesigen Veränderungen kommen. (GIF: Giphy)

Die neuen EU-Verträge kommen in zwei bis drei Jahren vors Volk. Wie die NZZ bemerkt, wird dabei eine Frage vor allen anderen von zentraler Bedeutung sein: Führen die neuen Verträge zu mehr Zuwanderung aus der EU in die Schweiz?

Ein Blick in die öffentlich zugänglichen Unterlagen und Auskünfte des Staatssekretariats für Migration (SEM) lassen auf folgende Szenarien schliessen:

  • Nach wie vor bleibe die Personenfreizügigkeit (PFZ) an die Bedürfnisse des Schweizer Arbeitsmarktes geknüpft. Das heisst, wer keine Stelle hat, darf nur drei Monate bleiben und erhält auch keine Sozialhilfe.

  • Beim Familiennachzug ändere sich relativ wenig, auch wenn er auf dem Papier ausgeweitet werde, zum Beispiel auf homosexuelle Paare in eingetragener Partnerschaft. Diese seien im aktuellen System im Rahmen des Diskriminierungsschutzes bereits abgedeckt.

  • Über den Familiennachzug kommen fast nur Kinder und Ehepartner in die Schweiz. Ausserhalb der Kernfamilie bleibe es für Eingewanderte schwierig, weitere Familienmitglieder nachzuziehen. Bisher war diese Zahl ohnehin fast schon verschwindend klein und bewegte sich zwischen 20 und 40 Personen pro Jahr.

  • Etwas grössere Veränderungen wären vom neuen Recht bezüglich Daueraufenthalt für EU-Bürger:innen zu erwarten. Eine Studie bestätige, dass als Folge die Zahl der Sozialhilfebezüger:innen um 1,1 bis 1,5 Prozent zunehmen könnte. Laut derselben Studie soll aber die geplante Erweiterung der PFZ nichts daran ändern, dass sich die Migration gesamthaft positiv auf den Schweizer Wohlfahrtstaat auswirke. Im Schnitt seien die Beiträge der Eingewanderten nämlich höher als die bezogenen Leistungen.

Aufgeschnappt

Aargauer GLP-Grossrätin rettet Frau vor dem Ertrinken

Mallorca ist auch für Schweizer:innen eine beliebte Feriendestination. (Foto: Unsplash)

Während ihrer Ferien auf Mallorca rettete die 39-jährige GLP-Grossrätin Manuela Ernst aus Wettingen (AG) einer Frau das Leben, schreibt 20 Minuten. Die Frau war ziemlich weit draussen im Meer von ihrer Luftmatratze gefallen und konnte offenbar nicht schwimmen. Ein Mann versuchte ihr zuerst zu helfen, war allerdings überfordert. Dann schritt Ernst zur Heldentat: Die ausgebildete Rettungsschwimmerin sprang ins Wasser und brachte die verunglückte Frau sicher wieder an Land. Bravo!

Kurz-News

Gescheiterter Gefängnisausbruch in Sitten (VS) · Am Sonntag versuchten drei Häftlinge aus dem Untersuchungsgefängnis in Sitten auszubrechen, heisst es im SRF. 35 Polizist:innen konnten die Häftlinge schliesslich festnehmen. Bei ihrem Fluchtversuch über das Dach seien zwei Häftlinge verletzt worden. Sie wurden ins Spital gebracht.

EDA warnt vor Tollwutgefahr in Marokko · Im Ferienort Taghazout bei Agadir ist eine Schweizerin an einem Hundekratzer verstorben. Als mögliche Todesursache liegt eine Tollwutinfektion nahe. Deshalb hat das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten seine Reisehinweise für Marokko angepasst, schreiben die Tamedia Zeitungen.

Daniel Hitzig wird neuer Präsident des Presserats · Der erfahrene Journalist, Autor und Produzent von Audio- und Filmbeiträgen Daniel Hitzig wird neuer Präsident des Schweizer Presserats. Martina Fehr ist seit 2021 in diesem Amt und ist nicht für eine zweite Amtszeit angetreten. Die aktuelle Medienkrise und der Einfluss der KI auf die Branche werden für Hitzig zentrale Themen sein. Das war in einer SDA-Meldung im Blick zu lesen.

International

USA liefern Patriot Systems an die Ukraine · Bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündigte Trump am Montag an, Flugabwehrraketen des sogenannten «Patriot Systems» an die Ukraine zu liefern. Bezahlen sollen sie Deutschland und die übrigen Nato-Staaten. Ebenfalls kündigte Trump an, Russland mit «Sekundärzöllen» von 100 Prozent zu bestrafen, sollte innert 50 Tagen kein Friedensabkommen auf dem Tisch sein, heisst es im Guardian.

Über die Zukunft des Alpenraums

🔧 Nützliches des Tages

(Foto: Unsplash)

Seit dem Bergsturz in Blatten wird eine lebhafte Debatte über die Zukunft des Alpenraums geführt. Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Beiträge des Online-Magazins «Syntopia Alpina» besonders lesenswert. Getragen wird das Magazin vom «Urner Institut Kulturen der Alpen».

Die Beiträge aus verschiedenen Fachrichtungen bringen anwendungsbasiertes Erfahrungswissen mit der aktuellen Forschung zusammen, schlagen sinnvolle Implementierungen vor und verbinden diese mit Zukunftsszenarien.

Was mir besonders an vielen Beiträgen gefällt, ist, dass sie den Klimawandel nicht nur als technisches Problem behandeln, sondern auch philosophische und ästhetische Überlegungen hinzuziehen, um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur neu zu denken.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Film

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Macheds guet!

Jonas

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