Guten Morgen {{vorname}}
Jeden Tag geht die Geschichte mit der Schweiz, den Zöllen und Trump eine Runde weiter. Im heutigen Kapitel reisen Bundesrätin Karin Keller-Sutter und ihr Kollege Guy Parmelin in die USA, um Trump zu besänftigen.
Weitere Hoffnungen ruhen auf dem Fifa-Chef Gianni Infantino.
Infantino to the rescue?
Vielleicht hat der Fifa-Chef eine Chance bei Trump

Infantino und Trump: Zwei sympathische Zeitgesellen. (Screenshot: NZZ)
Er sei der Schweizer, «der zurzeit den wohl besten Draht zum US-Präsidenten hat», schreibt die NZZ. Es geht um den Fifa-Chef Gianni Infantino. Deshalb wird nun von verschiedenen Stellen gefordert, dass der Bundesrat die Infantino-Karte spiele.
Denn Trump würde sich vermutlich Honig von Infantino um den Mund schmieren lassen. «Wie Sie wissen, ist Gianni ein Freund von mir», soll Trump dereinst gesagt haben. Ob sich Infantino denn aber auch für die Schweiz einsetzen würde, ist unbekannt.
Überzeugt werden soll er von Bundesrat Guy Parmelin (zu dem kommen wir gleich noch konkret).
«Bundesrat Guy Parmelin kennt Gianni Infantino seit Jahren», wird Irène Harnischberg, Sprecherin des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, in der NZZ zitiert.
Der Fifa könnte also eine Schlüsselfunktion in der Schweizer Aussenhandelspolitik zukommen, schreibt die Zeitung weiter. Fragt sich nur, wie. Auf Anfrage schreibt Parmelin: «Wir nutzen alle Kanäle». Zu privaten Kontakten würde man sich allerdings nicht äussern.
Bundesräte in den USA
Parmelin auf Rettungsaktion, Keller-Sutter ist auch dabei

Auch auf diesem älteren weissen Mann liegt Hoffnung. (Foto: Bundeskanzlei/Béatrice Devènes)
Doch nicht nur auf Infantino liegt die Hoffnung, sondern vor allem auch auf dem Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Dieser kam gestern Abend zusammen mit der Delegation um ihn und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in Washington an, wie der Blick berichtet.
Als die Vertreter:innen am Dienstagmorgen in den Bundesratsjet stiegen (im Online-Radar als «SUI 007» gekennzeichnet), hiess es aus US-Kreisen, dass noch keine Treffen in Washington bestätigt worden seien. Dies berichten die Tamedia-Zeitungen. Einer so hochrangigen Delegation würde aber sicher ein Termin gewährt werden.
«Wie ich höre, kommt er als ‹älterer weisser Mann› mit französischem Akzent in Washington sehr gut an.»
Während die Bundesrät:innen in der Luft waren, äusserte sich der US-Präsident im amerikanischen Fernsehen über Keller-Sutter: «The lady was nice, but she didn’t wanna listen» («Die Frau war nett, aber sie wollte nicht zuhören»), sagt er, wie auch die CH-Media-Zeitungen melden. Schlechte Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gespräch.
Deshalb soll jetzt der Weinbauer Guy Parmelin Trump zähmen. «Wie ich höre, kommt er als ‹älterer weisser Mann› mit französischem Akzent in Washington sehr gut an», sagte der «schillernde» Schweizer Ex-Diplomat Thomas Borer kürzlich zur NZZ.
Ob es Parmelin gelingt? Ich halte dich auf dem Laufenden.
Lärmschutzsanierung
Armee im Schneckenmodus

Ein Schiessstand in Mollis, Glarus. (Foto: wikimedia commons/Glarnerwolf, CC BY-SA 4.0)
15 Jahre hätte die Armee Zeit gehabt für die Lärmsanierung von 46 Schiessplätzen. Sie hat es nicht geschafft.
Am 31. Juli dieses Jahres lief die gesetzliche Frist zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte ab und die Armee hat gerade einmal vier der Projekte umgesetzt, wie SRF berichtet.
Die «Sanierungen kommen voran, verzögern sich aber», gab die Gruppe Verteidigung des Bundes gestern bekannt. Gründe dafür seien «der grosse planerische Aufwand, veränderte Nutzungen der Anlagen, begrenzte Fachressourcen und notwendige Priorisierungen», wie es in der Medienmitteilung heisst.
Von den restlichen Schiessplätzen befänden sich 16 in der Konzeptphase, 15 in der Projektierung, sieben in der Bewilligungsphase und vier in der Realisierung. Besonders in dicht besiedelten Gebieten sei die Lärmsanierung aufwendig, heisst es weiter.
Ein Kommentar unter dem Watson-Artikel zum Thema, der mich schmunzeln liess, lautet: «Ist ja nicht so, dass die Armee genügend Personal hätte oder höchst bezahlte Leute im VBS wären, die so ein Projekt stemmen könnten. Daher absolut verständlich. Nicht.»
Zitat des Tages
«Man sollte abgeben, wenn es gut läuft, und nicht, wenn die Lage miserabel ist. Viele warten zu lange zu.»

Urs Bühler verstarb im Alter von 82 Jahren. (Screenshot: NZZ)
Urs Bühler war Patron und langjähriger Eigentümer des Technologiekonzerns Bühler. Nun ist der Ostschweizer im Alter von 82 Jahren verstorben, wie SRF berichtet.
Unter seiner Führung habe sich Bühler von einem Maschinenbauer zu einem globalen Technologiekonzern entwickelt.
Schon vor längerer Zeit habe er sich aus der Leitung des Konzerns zurückgezogen, schreibt die NZZ. Noch vor dem 70. Geburtstag habe er das Unternehmen seinen drei Töchtern überschrieben. «Man sollte abgeben, wenn es gut läuft, und nicht, wenn die Lage miserabel ist. Viele warten zu lange zu», sagte er damals zur selben Zeitung.
Kurz-News
Noch mehr zu den Zöllen · Seit gestern ist die Zoll-Lage noch etwas ernster. Zu den Regulär-Zöllen von 39 Prozent droht der US-Präsident nun ausserdem mit Zöllen von bis zu 250 Prozent für die Pharmabranche, wie SRF berichtet. Der Schweiz werfe er vor, mit Medikamenten ein Vermögen zu machen.
Locarno Filmfestival · In der Schweiz startet heute das wichtigste Schweizer Filmfestival in Locarno. Das Programm rege zum Nachdenken über den Zustand der Welt an und biete zusätzlich eine beachtliche Auswahl an Komödien, schreibt Swissinfo.
Erdbeben mit Stärke 3,2 · Ein Erdbeben im Tirol sei gestern bis ins Unterengadin zu spüren gewesen. Schäden habe es jedoch keine gegeben, meldet die SDA.
International
Netanyahu will kompletten Gazastreifen erobern · Israels Premierminister strebe die vollständige Eroberung des Gazastreifens an, melden die Tamedia-Zeitungen. Für den formellen Entscheid würde jedoch noch die Zustimmung des Sicherheitskabinetts fehlen und diese habe Zweifel. Der schwelende Machtkampf zwischen Regierungschef und Armeeführung könnte daher Hintergrund von Netanyahus Plänen sein.
🔧 Nützliches des Tages
Viele Fotos und kein Speicherplatz
Dieses Foto habe ich behalten – hübsch, nicht? (Foto: von mir 🥰)
Regelmässig weist mich mein Handy darauf hin, dass mein iCloud Speicherplatz fast aufgebraucht ist und dass ich mir doch bitte zusätzlichen Speicherplatz für zehn(!) Franken im Monat kaufen soll. Regelmässig weigere ich mich und nehme mir vor, meine Bildergalerie mit über 20’000 Fotos und Videos auszusortieren. Eine Sisyphusarbeit.
Zu meinem Glück habe ich kürzlich eine App mit Namen Picnic entdeckt, mit der Fotos aussortieren mehr an das Swipen auf Tinder erinnert. (links= weg, rechts= behalten). Seither habe ich während dem Warten auf Bus, Tram, Zug und Co bereits über 15 Gigabyte frei gemacht. Die App gibt es leider nur für Apple-Produkte, doch in deinem jeweiligen App-Store gibt es bestimmt zahlreiche Alternativen.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Tiere der Schweiz
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Ich hoffe ernsthaft, das mit den Zöllen klärt sich bald (zum guten), dann kann ich wieder über etwas anderes schreiben.
Sofie