Guten Morgen {{vorname}}
Was gehört zu einem richtigen Herbststart in der Schweiz dazu?

Wechselhaftes Wetter, Laub in den Strassen, der Duft von gerösteten Marroni und natürlich die jährlich steigenden Krankenkassenprämien.

Schweiz · Gesundheitswesen

Krankenkassenprämien steigen weiter

Der Prämienanstieg ist nur gebremst, nicht gestoppt. (Foto: Unsplash)

Die Krankenkassenprämien steigen im kommenden Jahr um 4,4 Prozent. Dieser Anstieg ist zwar weniger hoch als in den vergangenen Jahren, doch der Trend weist weiterhin nach oben. Die finanzielle Situation vor allem für den unteren Mittelstand verschärft sich weiter: Laut Tages-Anzeiger zahlen wir heute dreimal so viel für die Krankenkasse wie vor 30 Jahren, obwohl unsere Einkommen nicht Schritt halten.

«Im Gesundheitssystem verdienen einige sehr gut.»

Flavia Wasserfallen, SP-Ständerätin

Grund für die höheren Prämien sind die steigenden Gesundheitskosten. Das Innendepartement (EDI) führt die steigenden Kosten auf die Alterung der Bevölkerung, neue Behandlungsmöglichkeiten, eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen sowie Tariferhöhungen zurück.

SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen lässt diese Gründe nur teilweise gelten. Wie Watson schreibt, gibt sie der bürgerlichen Mehrheit im Nationalrat die Schuld. «Im Gesundheitssystem verdienen einige sehr gut. Ihre bürgerlichen Interessensvertreter im Parlament sorgen dafür, dass niemand etwas hergeben muss», so Wasserfallen.

Als Teil der Lösung sieht Wasserfallen die Prämien-Rabatt-Initiative der SP, welche Anfang 2026 lanciert wird.

SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi dagegen sieht das Versagen in der Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider. Und überhaupt sei die Migration Schuld an der «Kostenexplosion».

Schweiz · Abstimmungen

Beschwerde zu E-ID-Abstimmung

Swisscom-Spende sorgt für Aufregung im Abstimmungskampf. (Foto: Unsplash)

Das Komitee gegen die E-ID reicht eine Beschwerde zur bevorstehenden Abstimmung ein. Grund dafür sei das Engagement der Swisscom im Abstimmungskampf. Dieses werde als klarer Verstoss gegen die in der Bundesverfassung garantierte Abstimmungsfreiheit gewertet – staatsnahe Unternehmen wie die Swisscom müssten sich bei Abstimmungen zurückhalten.

Konkret soll die Swisscom 30’000 Franken für die Ja-Kampagne gespendet haben. Im Echo der Zeit sagt die Sprecherin der Nein-Komitees, Monika Amgwerd: «Wir fordern eine klare Stellungnahme von Bundesrat Albert Rösti und Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann, wie die Neutralität künftig gewahrt werden soll.»

Die E-ID-Gegner:innen verlangen, die Abstimmung vom kommenden Sonntag «vorsorglich zu verschieben».

Gegenüber dem Tages-Anzeiger verteidigt die Swisscom derweil ihr Engagement. «Die Unterstützung der Ja-Kampagne erfolgte aus Überzeugung für eine sichere, staatlich getragene digitale Identität – nicht aus parteipolitischen Motiven.»

Schweiz · Arbeitsgesetz

Nationalrat will Regeln für Homeoffice lockern

Die Arbeitswelt hat sich verändert. (Foto: Unsplash)

Im Homeoffice sollen künftig weniger starre Regeln gelten. Dieser Meinung ist der Nationalrat und hat einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt.

Das flexiblere Arbeitsgesetz sieht folgende Änderungen vor:

  • Die tägliche Arbeitszeit soll von 14 auf 17 Stunden verlängert werden.

  • Die Mindestruhezeit soll von elf auf neun Stunden verkürzt werden.

  • Ein explizites Recht auf Nichterreichbarkeit soll eingeführt werden.

  • Sonntagsarbeit soll an höchstens 9 Sonntagen für jeweils bis zu 5 Stunden bewilligungsfrei möglich sein.

Laut SRF News unterstützen SVP, Mitte, FDP und GLP die Gesetzesänderung. SP und Grüne dagegen kritisieren das neue Gesetz. SP-Nationalrat David Roth argumentiert, die Vorlage sei ein Frontalangriff auf die Arbeitsbedingungen von Millionen Beschäftigten.

Auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) kritisiert den Entscheid des Nationalrats in einer Mitteilung scharf. «Die Sonntage und der Feierabend von mehr als zwei Millionen Arbeitnehmenden sind bedroht.»

Die Vorlage geht als Nächstes in den Ständerat.

Kurioses

Katzenklau im Thurgau

Die Katze verschwand im Mai. (Screenshot: Blick)

Ein 54-jähriger Mann kämpft um seine Katze «Urli», die von einer Frau im Thurgau gestohlen wurde. Trotz Entschuldigung weigert sie sich, das Tier zurückzugeben und zeigte den Ex-Besitzer sogar wegen angeblicher Tierquälerei an. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen Diebstahls. Der Blick hat den Katzen-Krimi recherchiert.

Kurz-News

Mehr Geld für Regionalmedien · Das Parlament hat beschlossen, lokale Radio- und TV-Sender stärker zu fördern. Die Vorlage greift Teile des 2022 an der Urne gescheiterten Medienpakets wieder auf. Laut Tages-Anzeiger erhalten sie künftig sechs bis acht Prozent statt wie bisher vier bis sechs Prozent aus der Mediengebühr. Zusätzlich profitieren auch Nachrichtenagenturen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen sowie der Presserat von mehr Fördergeldern.

Ständerat will neue Regelung für Doppelnamen · Der Ständerat will Ehepaaren und eingetragenen Partner:innen Doppelnamen erlauben: Mit oder ohne Bindestrich und die Reihenfolge ist frei wählbar, doch nur auf Basis der eigenen Ledignamen. Namen aus früheren Ehen dürfen also nicht mehr weitergegeben werden. Gemäss SRF Tagesschau sehen Kritiker:innen darin eine Ungleichbehandlung für Frauen, doch die kleine Kammer hielt an der Einschränkung fest. Die Vorlage geht nun zurück an den Nationalrat.

Aktivist:innen stören UBS-Event · Bei einer Podiumsdiskussion in Zürich mit UBS-Chef Sergio Ermotti stürmten Aktivist:innen der Bewegung «Drop Fossil Subsidies» die Bühne. Mit Transparenten wie «Tax the rich» protestierten sie gegen die Grossbank. Die Sicherheitskräfte entfernten die Gruppe nach wenigen Minuten, schreibt der Blick.

International

Trump ändert Kurs zu Ukraine · US-Präsident Donald Trump hat überraschend erklärt, die Ukraine könne den Krieg gegen Russland gewinnen und ihr gesamtes Territorium zurückerobern. Zuvor hatte er mehrfach gefordert, Kiew müsse Land abtreten. Beobachter:innen sehen in der Kehrtwende eher den Versuch, sich vom Konflikt zu distanzieren. Präsident Selenski lobte Trump dennoch als «game-changer». Dies schreibt The New York Times.

Internationales Gericht klagt Duterte an · Der Internationale Strafgerichtshof hat den früheren Präsidenten der Philippinen, Rodrigo Duterte, wegen drei Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, Todesschwadronen befehligt und Morde im Rahmen seines brutalen «Kriegs gegen Drogen» angeordnet zu haben. Gemäss The Guardian sitzt Duterte seit März in Den Haag in Haft und weist jede Schuld von sich.

🔧 Nützliches des Tages

So viel steigen die Prämien in deinem Kanton

Das grosse Thema heute war die Erhöhung der Krankenkassenprämien. Doch der Anstieg von 4,4 Prozent bezieht sich auf einen Mittelwert. Das heisst, nicht in allen Kantonen steigen die Prämien gleichermassen. Im Kanton Zug sinken die Prämien sogar, und zwar um satte 14,7 Prozent. Grund dafür ist, dass der Kanton Zug einfach zu viel Geld hat.

Dagegen nehmen die Prämien im Kanton Tessin mit einer Steigerung von 7,1 Prozent am meisten zu.

Watson hat hier eine Übersicht erstellt, um wie viel die Prämien in deinem Kanton steigen werden.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Öffentlicher Verkehr

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann

Yann

Reply

or to participate

Keep Reading

No posts found