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Warst du schon einmal an einer Beerdigung für einen Gletscher? In den letzten Jahren wurden weltweit Zeremonien für schmelzende Gletscher organisiert.

Island hat sogar einen globalen Gletscherfriedhof eingerichtet. Auch in der Schweiz droht ein massiver Verlust: Mindestens die Hälfte aller Gletscher wird bis 2100 verschwinden, selbst wenn die Klimaziele erreicht werden. Werden sie – wie derzeit prognostiziert – verfehlt, dürfte die nächste Generation nahezu alle Gletscher verlieren.

International · Klimaerhitzung

Studie: «Die Hälfte aller Gletscher wird verschwinden.»

Der Pasterze-Gletscher auf einer historischen Postkarte und im Jahre 2024. (Fotos: Greenpeace)

Bis 2100 verschwindet mindestens die Hälfte aller Gletscher, schreibt Watson mit Bezug auf eine neue Schweizer Studie.

Der Gletscherschwund sei mehr als nur ein naturwissenschaftliches Problem, sagt Studienautor Lander Van Tricht von der ETH Zürich. «Jeder einzelne Gletscher kann lokal entscheidend sein. Er kann ein Kulturdenkmal sein, ein wichtiges Touristenziel oder Symbol einer regionalen Identität.»

«In der Schweiz haben wir bereits über 1000 Gletscher verloren in den letzten drei Jahrzehnten», erklärt der an der Studie beteiligte Gletscherforscher Matthias Huss.

Bis zu 4000 Gletscher pro Jahr drohen wegen des Klimawandels zu verschwinden. Würde die Erderwärmung – wie im Pariser Klimaabkommen angestrebt – auf 1,5 Grad begrenzt, würde die Hälfte der heutigen Gletscher erhalten bleiben.

In einem Worst-Case-Szenario mit einer Klimaerwärmung von vier Grad bliebe bis Ende des Jahrhunderts nur noch jeder zehnte Gletscher übrig. «Diese Gegensätze verdeutlichen, wie ambitionierte Klimapolitik einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Gletscher leisten kann», schreiben die Forschenden in der Studie.

Schweiz · «Nachhaltigkeitsinitiative»

Parlament gegen die 10-Millionen-Initiative

Bundesrat Jans warnt vor der SVP-Initiative. (Screenshot: SRF)

Die SVP-Volksinitiative «Keine 10-Millionen-Schweiz!» dürfte eine der wichtigsten Abstimmungen im Jahr 2026 werden. Nach Bundesrat und Nationalrat empfiehlt nun auch der Ständerat, die Initiative abzulehnen.

Die Initiative verlangt, dass der Bund sicherstellt, dass die Schweizer Bevölkerung nicht über die Marke von zehn Millionen Menschen steigt. In letzter Konsequenz verlangt der Initiativtext ausdrücklich die Kündigung der Personenfreizügigkeit mit der EU.

In der gestrigen Debatte im Ständerat drehte sich alles darum, ob das Parlament einen Gegenvorschlag zur Initiative ausarbeitet. Damit sollten die von der SVP geforderten Massnahmen abgeschwächt werden.

Doch keine der Gegenvorschläge fand eine Mehrheit. «Ich teile kein einziges dieser Ziele und sehe darum auch keinen Grund, warum ich einen Gegenvorschlag machen sollte, der die Ziele quasi noch besser erreicht als die Initiative», sagte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth gemäss SRF.

Der Tenor war deutlich: Die Initiative löse keine Probleme, sondern schaffe nur neue. Der Ständerat lehnte die Initiative mit 29 gegen neun Stimmen bei sechs Enthaltungen ab.

Während SP und FDP geschlossen gegen die Initiative stimmten, lehnten laut NZZ nur fünf von 15 Mitte-Ständeräten die Initiative ab.

Schliesslich sagte Bundesrat Beat Jans, wenn jemand ein Problem habe, könne man nicht einfach den Deckel draufhalten, sondern müsse das Problem lösen.

Schweiz · Bundesverwaltung

Nationalrat will Bundespersonal begrenzen

2024 protestierte das Bundespersonal gegen Spar- und Abbaupläne des Bundes. (Screenshot: VPOD)

Der Nationalrat hat eine Motion der SVP für eine fixe Obergrenze bei den Vollzeitstellen in der Bundesverwaltung angenommen. Der Bund beschäftigt derzeit rund 39’000 Vollzeitstellen und gibt dafür etwa 6,5 Milliarden Franken aus. Die Motion wurde mit 98 zu 92 Stimmen gutgeheissen, unterstützt von SVP und FDP.

Hintergrund ist das kontinuierliche Personalwachstum: Seit 2007 ist die Zahl der Vollzeitstellen beim Bund von rund 32’000 auf 39’000 gestiegen, schreibt der Tages-Anzeiger. Mit zwei Motionen verlangen SVP-Vertreter:innen, dass der Bundesrat eine fixe Obergrenze einführt. Eine konkrete Zahl nennt der Vorstoss nicht.

Der Bundesrat hatte zur Ablehnung geraten. Bundespräsident Guy Parmelin warnte vor einer fixen Personalobergrenze, da diese die Umsetzung parlamentarischer Aufträge erschweren und die Aufgabenerfüllung beeinträchtigen könnten.

Im Ständerat wird das Thema als Nächstes behandelt. SVP-Ständerätin Esther Friedli hält weiteres Personalwachstum angesichts der «angespannten Bundesfinanzen» für nicht gerechtfertigt und fordert stärkere Priorisierung sowie interne Umplatzierungen. Kritische Stimmen, unter anderem aus der SP, bezeichnen die Anzahl Stellen als ungeeignete Steuerungsgrösse und warnen vor teureren Auslagerungen von Aufgaben.

Video des Tages

Der Held vom Bondi Beach

Ahmed al-Ahmed überwältigte einen der zwei Terroristen, die am Sonntag in Australien ein Attentat verübten.

Er entriss dem schwer bewaffneten Terroristen mit blossen Händen das Gewehr und verhinderte weitere Opfer.

Laut Tages-Anzeiger wurde Al-Ahmed danach selbst angeschossen und wird zurzeit im Spital behandelt.

Kurz-News

Frauenschutz: Nationalrat lenkt ein · Der Nationalrat hat beschlossen, das Budget des Eidgenössischen Gleichstellungsbüros um insgesamt 2,5 Millionen Franken zu erhöhen und ist damit dem Ständerat gefolgt. Gemäss NZZ fiel der Entscheid mit 115 zu 72 Stimmen bei neun Enthaltungen. Neben SP und Grünen stimmten auch Mehrheiten von Mitte und FDP zu. Vorausgegangen waren eine breite Mobilisierung mit Onlinekampagne, Demonstration und Appell aus dem linken Lager.

Amnesty kritisiert Berner Polizei nach Gaza-Demo · Amnesty International Schweiz wirft der Berner Polizei nach der unbewilligten Pro-Palästina-Demo vom 11. Oktober einen «ungerechtfertigten und exzessiven» Einsatz vor. Dies berichtet die SDA. Laut Amnesty wurden auch friedliche Demonstrierende und Unbeteiligte verletzt. Die Einkesselung sei ohne klare Warnung erfolgt und habe Schutzbedürftige gefährdet.

Ständerat stoppt Alkoholempfehlungen der WHO · Der Ständerat hat eine Motion angenommen, die vom Bundesrat einen Halt bei neuen Empfehlungen zum mässigen Alkoholkonsum verlangt, schreibt Watson. Die Landesregierung soll weitere wissenschaftliche Erkenntnisse abwarten, statt sich an Empfehlungen der WHO zu orientieren. Gemäss der neuen WHO-Empfehlung gebe es keinen unbedenklichen Alkoholkonsum. Die Motion geht nun an den Nationalrat.

International

Chile: Wahlsieg für Rechtsaussen-Kandidaten Kast · Der Rechtsaussen-Politiker José Antonio Kast hat die chilenischen Präsidentschaftswahlen mit 58,16 Prozent der Stimmen gewonnen und setzte sich klar gegen die linke Kandidatin Jeannette Jara durch. Kast hatte seinen Wahlkampf stark auf Migration und innere Sicherheit ausgerichtet und unter anderem Massenabschiebungen sowie einen massiven Grenzausbau angekündigt. Internationale Politiker:innen aus dem rechten Lager gratulierten. Laut Guardian ordnet sich sein Sieg als Teil einer breiteren Rechtsverschiebung in Lateinamerika ein.

Australien: Premierminister will Waffengesetze verschärfen · Nach dem tödlichen Anschlag am Bondi Beach mit 15 Toten hat Premierminister Anthony Albanese strengere Waffengesetze angekündigt. Geprüft werden unter anderem Obergrenzen für den Waffenbesitz, regelmässige Lizenzüberprüfungen und ein mögliches Verbot von Waffenlizenzen für Nichtbürger:innen. Die Polizei will den überlebenden Tatverdächtigen, der nach einem Schusswechsel im Koma liegt, strafrechtlich belangen, schreibt die New York Times.

❄️ 🎄 6iBrief Adventskalender 🧑‍🎄 ❄️

16. Türchen

In den letzten Tagen des 6iBrief-Adventskalenders dreht sich alles um das Fest. Heute: die Nachspeise.

Dieses Orangen-Dattel-Dessert mit Zimt und Rahm ist leicht, saisonal und erfrischend. Nussige Süsse trifft auf feine Säure. Und: Es ist schnell zubereitet und noch schneller gegessen.

Du brauchst:

  • 4 Demeter- oder Bio-Orangen

  • 20 Bio-Datteln

  • 50g Mandelstifte

  • 100g Vollrahm

  • Zimt

So geht’s:

  1. Die Mandelstifte im Ofen bei 170 °C goldbraun rösten und anschliessend auskühlen lassen

  2. Orangen filetieren, sodass die weisse Haut entfernt wird

  3. Datteln, falls nötig, entsteinen und in feine Ringe schneiden

  4. Vollrahm steif schlagen

  5. Orangenfilets und Datteln mischen

  6. Vor dem Servieren mit Schlagrahm und Mandeln garnieren und mit wenig Zimt bestäuben

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Winter

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann!

Yann

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