Guten Morgen {{vorname}}
Die Bilanz nach der Palästina-Demo am Wochenende ist ernüchternd. Die Anliegen wurden schon vorab in ein schlechtes Licht gerückt und die friedliche Demonstration von Ausschreitungen überschattet.

Auch ich stelle fest bei den vielen Mails, die ich erhalte, wenn im 6iBrief über Gaza geschrieben wird: Eine konstruktive Debatte wird immer schwieriger .

Bern

Palästina-Demo eskaliert

Ein Grossteil der Teilnehmenden demonstrierte friedlich. (Screenshot: Blick)

Am Samstag demonstrierten rund 10’000 Menschen in Bern. Es kamen Eltern mit ihren Kindern, junge Menschen und selbst Rentner:innen mit Rollator, wie BabaNews berichtet. Doch ihre Anliegen unter dem Motto «2 Jahre Genozid, 100 Jahre Widerstand» fanden kein Gehör.

Als sich der Umzug in Richtung Bundesplatz bewegte, formierte sich an der Spitze ein schwarzer Block. Beim Versuch, weiter in Richtung Casino zu ziehen, stoppte die Polizei die Gruppe – kurz darauf eskalierte die Situation. Laut Berner Zeitung wurden 18 Polizist:innen und mindestens zwei Demonstrant:innen verletzt, zudem kam es zu teils massiven Schäden an Dutzenden Gebäuden und Polizeifahrzeugen.

Die Demokratischen Jurist:innen Bern kritisieren den Polizeieinsatz als unverhältnismässig: Wasserwerfer, Gummischrot und Pfefferspray seien auch gegen friedliche oder unbeteiligte Personen eingesetzt worden, teils ohne Vorwarnung.

Trotzdem ist die mediale Deutung klar: Einzig von einem «gewaltbereiten linksextremen Mob» und «Bildern der Verwüstung» ist die Rede. Der Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller fordert unterdessen ein Verbot der «Antifa» – auch wenn unklar bleibt, was oder wer damit überhaupt gemeint ist.

Umfrage zur Halbierungsinitiative

Mehrheit für Abbau der SRG

Die SRG muss bereits jetzt 270 Millionen Franken einsparen und Stellen abbauen. (Foto: SRG SSR/Wikimedia CC BY 2.0)

Eine Mehrheit der Schweizer:innen will die SRG-Gebühren deutlich senken: Laut einer Tamedia-Umfrage würden 53 Prozent der Befragten der sogenannten Halbierungsinitiative zustimmen oder eher zustimmen. Besonders unter Jüngeren ist die Unterstützung gross.

Die Halbierungsinitiative verlangt, dass die Radio- und TV-Abgaben von 335 auf 200 Franken pro Haushalt gesenkt werden. Sparen muss die SRG ohnehin. Albert Rösti plant bereits eine Senkung auf 300 Franken bis 2029. Generaldirektorin Susanne Wille hat den Abbau von Hunderten Stellen angekündigt.

«Die SRF informiert uns zuverlässig über das Weltgeschehen.»

Martin Candinas, Mitte-Nationalrat

Mitte-Nationalrat Martin Candinas sieht in den Umfragewerten einen «Warnschuss»: Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten sei eine starke, unabhängige SRG wichtiger denn je. «Sie informiert uns zuverlässig über das Weltgeschehen.»

Das kann ich bestätigen. Für den 6iBrief gehört SRF News zu den wichtigsten Quellen für sachliche nationale und internationale Nachrichten.

Schweiz · Abstimmungen

Service-Citoyen-Initiative

Am 30. November stimmt die Schweiz über die Service-Citoyen-Initiative ab. (Screenshot: Tages-Anzeiger/Peter Klaunzer)

Die Initiative «Für eine Schweiz, die sich engagiert» will, dass sich alle jungen Menschen für die Gemeinschaft und die Umwelt einsetzen und nicht nur junge Schweizer Männer in der Armee.

Gemäss SRF lehnt der Bundesrat die Initiative ab. Verteidigungsminister Martin Pfister sagt, der Personalbedarf von Armee und Zivilschutz sei bereits gedeckt.

Auch aus aus Gründen der Gleichstellung lehnt der Bundesrat das Anliegen ab: Frauen leisteten bereits einen grossen Teil der unbezahlten Betreuungs- und Pflegearbeit, ein Pflichtdienst wäre für sie eine zusätzliche Belastung.

In sieben Wochen, am 30. November, entscheiden die Schweizer Stimmberechtigten über die Volksinitiative. Laut Tages-Anzeiger ärgert sich das Initiativkomitee der Initiative über das Abstimmungsbüchlein. Darin steht, der Bürgerdienst leiste «einen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels».

Co-Präsidentin Noémie Roten kritisiert, dieser Fokus verfälsche den Kern der Initiative, die sich zwar für Umweltengagement, aber nicht spezifisch für Klimapolitik einsetze.

Das Komitee hat deshalb im Kanton Waadt Beschwerde eingereicht und droht, notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen.

Sparen lohnt sich ab 10 Franken*

*Kooperation mit Descartes Finance

Viele von uns wissen: Wir sollten eigentlich fürs Alter vorsorgen. Aber zwischen Studium, Job und Alltag rutscht dieses Thema schnell nach hinten. Dabei wäre genau jetzt ein guter Moment, um klein anzufangen.

Beim Schweizer Vermögensverwalter Descartes kannst du schon ab 10 Franken pro Monat in die Säule 3a oder ins freie Vermögen investieren. Descartes setzt auf kostengünstige Fonds und eine einfache digitale Verwaltung. Du entscheidest selbst, wie viel Risiko du eingehen willst.

Das heisst: Kein kompliziertes Fachchinesisch, keine Banktermine, keine grossen Summen, die du gleich am Anfang investieren musst. Sondern einfach ein erster Schritt, der dir später viel bringt.

Für 6iBrief-Leser:innen gibt es bis Ende Jahr mit dem Code 6IBRIEF 20 Franken Bonus, wenn du mindestens 1000 Franken einzahlst.

Aufgeschnappt

Yoga mit Alpakas

Alpakas bringen deinen Geist und Seele in Einklang. (Screenshot: SRF/Silja Scheuring)

Neben dem herabschauenden Hund gibt es im Yoga jetzt auch das grasfressende Alpaka – auf dem Hof von Kurt Locher in Wädenswil können Yoginis und Yogis zwischen Alpakas praktizieren. Die Tiere sollen Ruhe vermitteln, dürfen aber nur unter klaren Regeln berührt werden.

Locher bezweifelte zu Beginn, dass sich jemand für das Angebot interessieren würde. Heute ist er positiv überrascht. «Die Leute haben so Freude und sind rundum zufrieden darin», sagt der Alpaka-Züchter im SRF-Regionaljournal.

Kurz-News

Bundesanwaltschaft verhindert islamistischen Anschlag · Die Bundesanwaltschaft hat im Frühling einen mutmasslich islamistisch motivierten Anschlag vereitelt. Ein 18-jähriger Deutschschweizer soll einen Anschlag mit einem Messer geplant haben und befindet sich in Untersuchungshaft. Laut Bundesanwalt Stefan Blättler laufen in der Schweiz derzeit über 140 Terrorverfahren – so viele wie noch nie. Gelesen im Tages-Anzeiger.

Sicherheitsbehörden setzen auf Gesichtserkennung · Schweizer Polizeibehörden setzen zunehmend auf automatisierte Gesichtserkennung, doch die rechtliche Grundlage dafür ist unklar. Laut Tages-Anzeiger will das Fedpol ab 2026 ein System zum Gesichtsbildabgleich einführen – offiziell keine Echtzeitüberwachung, sondern zur nachträglichen Identifizierung. Algorithm Watch warnt vor Diskriminierung und Eingriffen in die Grundrechte.

Schweiz siegt 2:0 in Schweden · Das Fussballnationalteam der Männer gewinnt souverän gegen Schweden und macht einen grossen Schritt Richtung WM 2026. Captain Granit Xhaka traf per umstrittenem Penalty, Joker Johan Manzambi sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung. Nach drei Spielen steht die Nati mit 9 Punkten und 9:0 Toren makellos da. Wie SRF schreibt, könnte das WM-Ticket schon am Montag in Ljubljana gelöst werden.

International

Trump droht China mit 100-Prozent-Zöllen · US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab dem 1. November alle chinesischen Exporte mit 100 Prozent Zoll zu belegen. Die Massnahme ist eine Reaktion auf neue chinesische Exportbeschränkungen für seltene Erden – Rohstoffe, die für Chips, Batterien und Rüstungsgüter entscheidend sind. Peking bezeichnete Trumps Ankündigung als «feindselig» und «heuchlerisch». Gemäss der New York Times liessen die Spannungen zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften die Börsen einbrechen und gefährden ein geplantes Treffen zwischen Trump und Xi Jinping.

Frankreich: Lecornu wieder Premier · Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den erst kürzlich zurückgetretenen Sébastien Lecornu erneut zum Premierminister ernannt. Der enge Macron-Vertraute soll die Regierungskrise beenden und rasch einen Haushalt vorlegen. Lecornu behält zentrale Minister wie Gérald Darmanin (Justiz) und Jean-Noël Barrot (Aussenpolitik) im Amt, das Kabinett bleibt klar Mitte-rechts geprägt. Trotz der Neubesetzung droht bereits ein Misstrauensvotum – die politische Lage in Paris bleibt angespannt. Gelesen auf SRF News.

🎮 Game des Tages

Jugendradikalisierung bekämpfen

Radical Choices soll Jugendliche vor Radikalisierung schützen. (Foto: Dezentrum)

«Wir konnten einen Terroranschlag verhindern», sagte Bundesanwalt Stefan Blättler gestern im Sonntagsblick. Ein 18-Jähriger habe sich radikalisiert und einen Anschlag geplant.

Jugendliche sind besonders anfällig für Radikalisierung – oft unbemerkt und verstärkt durch Falschinformationen oder Propaganda. Im vergangenen Jahr habe ich ein Online-Game mitentwickelt, das in der Jugendarbeit eingesetzt wird.

In einer spielerischen Umgebung lernen die Jugendlichen, wie extremistische Ideologien verbreitet werden und wie sie sich davor schützen können.

Ich arbeite selbst nicht mehr an dem Projekt, aber es wird laufend weiterentwickelt und kann frei verwendet werden. Wer sich für das Thema interessiert, findet weitere Informationen hier:

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Kulinarik

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann

Yann

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