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Für Roche ist das Geschäft mit der Gesundheit profitabel: 60,5 Milliarden Franken Gesamtumsatz, 9,2 Milliarden Franken Kerngewinn und Margen von 47,7 Prozent. Doch dem Pharmariesen reicht das nicht. Weil er sich mit dem Bund nicht auf einen genügend hohen Preis einigen konnte, zieht er ein wirksames Krebsmedikament wieder vom Markt.

Onkolog:innen sind verärgert

Setzt Roche Profit vor Patient:innenwohl?

Eine Behandlung mit dem Krebsmedikament Lunsumio kostet über 100’000 Franken. (Foto: Unsplash)

Die Krebssterblichkeit ist seit Jahren rückläufig.

Das ist neben besseren Früherkennungsmethoden vor allem auf bessere und zielgerichtetere Therapien zurückzuführen.

Der Basler Pharmakonzern Roche nimmt dabei eine Spitzenrolle ein.

2023 nahm das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sein neues Krebsheilmittel namens Lunsumio in die Medikamentenliste auf, die von der Grundversicherung bezahlt werden. Doch die Zulassung ist befristet, da Roche noch nicht alle klinischen Daten zur Wirksamkeit des Stoffes vorgelegt hat.

Dabei einigten sich das BAG und Roche auf ein Preismodell, um die finanziellen Risiken eines neuen Medikaments fair zu verteilen.

Im Februar dieses Jahres musste das BAG aufgrund immer noch fehlender Daten die befristete Zulassung verlängern. Doch Roche lehnt inzwischen das damals ausgehandelte Preismodell ab und verlangt mehr Geld, wie die Tamedia Zeitungen aufdecken konnten.

Roche-Geschäftsführerin Katharina Gasser rechtfertigt den Schritt mit den enormen Kosten für die Entwicklung eines neuen Medikaments. Und weil der Nutzen von Lunsumio für Patient:innen sehr hoch sei, müsse dieser Mehrwert auch bei der Erstattung berücksichtigt werden.

Doch Expert:innen sehen auch in der angespannten geopolitischen Lage einen Grund für dieses Vorgehen. So sei die USA Roches wichtigster Markt. Weil Trump dort die Medikamentenpreise senken will, scheint Roche die drohenden Einbussen mit höheren Preisen in Europa kompensieren zu wollen.

Für das BAG steht ein Nachgeben jedoch nicht infrage. Denn dann könnten auch andere Anbieter künftig Sonderregelungen verlangen.

Ebenfalls irritiert ist ein Krebsspezialist am Onkozentrum in Zürich: «Soll ich sagen: Es gäbe zwar ein wirksames Medikament – aber Sie kriegen es nicht?»

Cyberkriminalität

Bund identifiziert drei mutmassliche Kriminelle

Zusammen mit europäischen Behörden geht der Bund gegen prorussische Hacker vor. (Foto: Unsplash)

Der Bund schlägt zurück!

Nachdem in den letzten Wochen wiederholt die Webseiten verschiedener Bundesbehörden Opfer von Hackerangriffen waren, nimmt die Bundesanwaltschaft (BA) nun drei Schlüsselpersonen ins Visier ihres Strafverfahrens.

Sie sind alle Teil der prorussischen Gruppierung «NoName057(16)», die sich zu den Attacken bekannt hat. Wie die BA in einer Medienmitteilung schreibt, habe die Gruppe seit Beginn des Ukraine-Kriegs in mehreren westlichen Ländern Cyberangriffe durchgeführt.

Möglich wurde die Identifikation der drei Personen durch eine enge Zusammenarbeit mit Europol. Die Fahndungsbehörde habe in koordinierten «Action-Days» in mehreren Ländern Hausdurchsuchungen veranlasst. Dabei seien auch am Netzwerk beteiligte Computer sichergestellt worden.

«Das ist ein weiterer Beleg für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit, die im Kampf gegen die grenzüberschreitende Cyberkriminalität der Schlüssel zum Erfolg ist», schreibt die BA.

Mit im Team war auch Deutschland. Laut dem deutschen Bundeskriminalamt seien sechs Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige erwirkt worden. Zusammen habe man ein Botnetz, bestehend aus mehreren Hundert weltweit verteilten Servern, ausschalten können.

Fussball-EM

Wie entwickelt sich der Frauenfussball?

Nach der EM soll der Frauenfussball in der Schweiz professionalisiert werden. (Foto: Unsplash)

Die Gruppenphase ist vorbei und vermutlich blickst du gespannt auf das Viertelfinal, wo die Schweiz auf Spanien treffen wird.

Die WOZ hat das zum Anlass für eine kleine Zwischenbilanz genommen.

Die EM hat dem Frauenfussball in der Schweiz eine noch nie dagewesene Sichtbarkeit verliehen. Auch die Finanzwelt interessiert sich für diesen Boom. Doch wie viel Kapital verträgt der Frauenfussball, ohne gleich seine Seele zu verlieren? Denn darüber, dass der Männerfussball in dieser Hinsicht kaputt ist, sind sich wohl die meisten einig.

Die ökonomische Realität der Spielerinnen hat ohnehin wenig mit diesen steigenden Profitmargen zu tun: Zwar gelte für Länderspiele bereits in ein paar europäischen Staaten «equal pay» – allerdings nicht im Klubfussball. In der Schweiz können gerade mal 20 Frauen in der Women’s Super League vom Fussball leben.

Dabei läuft einiges an dieser EM viel besser – auch abseits des Rasens: Spielerinnen prangern Sexismus und Misogynie an, sprechen offener über mentale Gesundheit im Profisport und Queerness ist kein Tabu. Die Stimmung im Stadion, mit vielen Kindern und Nichtfussballfans, ist ebenso ausgelassen.

Wie wird es nach der EM weitergehen?

«Es wäre schade, wenn es nach dem Abpfiff des Finals am 27. Juli gleich wieder viel weniger Frauenfussball am Fernsehen, Radio und in den Zeitungen gäbe», sagt Corinna Gredig, GLP-Nationalrätin und Captain des FC Helvetia, zu CH Media.

Nebst mehr Rasenflächen für den Nachwuchs müsse unbedingt die Schweizer Frauenliga professionalisiert werden. Das bedinge auch, dass Spiele öfters in den grossen Stadien stattfinden und live übertragen werden.

Doch als Nächstes gilt ihre Hoffnung dem Spiel am Freitag: «Wir gewinnen im Penaltyschiessen nach einem 3 zu 3. Livia Peng hält den Penalty von Putellas», spekuliert Gredig.

Aufgeschnappt

16-jährige Bündnerin durchquert Grönlandeis

26 Tage lang dauerte Amira Blums Marsch durch das Grönlandeis, berichtet 20 Minuten. Mit 16 Jahren gilt sie damit als die jüngste Europäerin, der so etwas gelungen ist. Dabei war sie mit ihrem Vater unterwegs. Auf den 558 Kilometern Strecke fielen die Temperaturen auf bis zu –35 °C.

Kurz-News

Doris Leuthard stellt SVPler Christian Imark ein Ultimatum · Der SVP-Politiker Christian Imark hat neulich Alt-Bundesrätin Doris Leuthard auf den sozialen Medien als «Huhn» beschimpft. Dies, nachdem sie in einem Interview mit der Schweiz am Wochenende sagte, neue Atomkraftwerke seien unrealistisch. Von Imark fordert sie deswegen eine Entschuldigung und drohe mit rechtlichen Schritten, schreibt CH Media.

«James Bond der Finanzwelt» freigesprochen · Acht Jahre lange hatte die Zürcher Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Finanzaufseher des Vatikans, René Brülhart, ermittelt. Ihm wurde vorgeworfen, andere Personen dazu angestiftet zu haben, das Amtsgeheimnis zu verletzen. Doch wegen erheblicher Zweifel sprach ihn das Bezirksgericht vollständig frei, heisst es in den Tamedia Zeitungen.

Luzerner Seebad beschränkt Zugang für Touristengruppen · Wie der Blick berichtet, hat das Luzerner Seebad beschlossen, bei zu hoher Auslastung den Zugang für Touristengruppen ab 6 Personen zu beschränken. Betroffen seien vor allem chinesische Gruppen. Luzerner SP-Nationalrat David Roth zeige Verständnis für die Massnahme. Die Luzerner Bevölkerung sei mit dem grossen touristischen Andrang schlicht überfordert.

Stabschef des Generalsekretariats beim VBS kündigt · Der Stabschef des Generalsekretariats, Davide Francesco Serrago, verlässt per September sein Amt und wechselt in die Privatwirtschaft. Laut interner Quellen könnten Spannungen zwischen Serrago und VBS-Generalsekretär Daniel Büchel zum Abgang beigetragen haben. Die Medienstelle des VBS bezeichnet diese Vermutung jedoch als «falsch». Serrago habe schon Ende 2024 seinen Wunsch nach beruflicher Neuorientierung angekündigt.

International

Israel bombardiert syrisches Verteidigungsministerium · Am Mittwoch bombardierte das israelische Militär zweimal das syrische Verteidigungsministerium in Damaskus. Der Angriff habe laut Angaben Syriens eine Person getötet und weitere 18 verletzt. Mit dem Angriff interveniert Israel in den eskalierenden Konflikt zwischen syrischen Regierungstruppen, sunnitischen Beduinen und Drusen. Laut israelischen Angaben dienten die Angriffe dem Schutz der Drusen. Heute treffe sich der UN-Sicherheitsrat dazu, heisst es im Guardian.

Gratis Nachtparken

🔧 Nützliches des Tages

(Foto: Unsplash)

Mit dem Bus durch die Schweiz oder ganz Europa zu reisen, macht sicher Spass. Allerdings kann es manchmal schwierig sein, einen geeigneten Ort für die Nacht zu finden. Besonders, wenn du nicht auf einem spiessigen Campingplatz übernachten möchtest.

Auf der App «park4night» wirst du fündig.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Film

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Macheds guet!

Jonas

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