Guten Morgen {{vorname}}
Gestern leuchteten erneut Polarlichter über der Schweiz und auch das Wetter zeigt sich bisher von seiner gütigen Seite.
Geniessen wir noch die milden Temperaturen. Bereits am Wochenende wird es frostiger, bevor der eigentliche Wetterumschwung Anfang kommender Woche folgt ❄️
Schweiz · Rekruten-Studie
Schweizer Sperma in der Krise
Den Schweizer Spermien gehts schlecht. Zwei von drei Schweizer Männern haben eine suboptimale Samenqualität. Das heisst, ihr Sperma erfüllt laut SRF Investigativ nicht alle WHO-Kriterien.
Zu den Kriterien gehört die Anzahl, die Form und die Beweglichkeit der Spermien. Sind alle diese drei Faktoren eingeschränkt, kann ein Mann unfruchtbar sein.
Dass es schlecht um die Schweizer Spermien steht, haben Forschende bereits 2019 in einer Studie mit Rekruten festgestellt. Nun werteten sie dieselben Daten neu aus und stellten fest, dass die Samenqualität in der Schweiz nicht gleichmässig verteilt ist.
Dabei zeigen sich zwei Clusters: In einem Gebiet südöstlich der Stadt Bern gibt es Männer mit vergleichbar tieferer Samenqualität. Währenddessen gibt es bei der Stadt Aarau eine Gruppe Männer mit höherer Samenqualität.
Woran könnte das liegen? Die Forschenden fanden eine Korrelation der beiden Gebiete mit der Landnutzung. Im negativen Cluster zwischen Bern und Thun sind die Männer von deutlich mehr Ackerbau umgeben; im positiven Cluster von deutlich mehr Siedlungen.
«Wahrscheinlich das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man über Landwirtschaft spricht, sind Pestizide», sagt die Studienleiterin Rita Rahban.
Fakt ist: Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle im Dünger oder Hormone von Milchkühen können sich erwiesenermassen auf die Entwicklung von Sexualorganen und auf die Samenqualität auswirken.
Um einen möglichen Zusammenhang mit der Landwirtschaft zu bestätigen, brauche es dringend weitere Forschungsgelder, sagt Rahban.
Schweiz · Armee
Militär: Frauen sollen an den Orientierungstag
Der Bundesrat will künftig alle jungen Schweizer:innen über den Militärdienst und Zivilschutz informieren. Bis anhin war der Orientierungstag nur für Männer Pflicht und für Frauen freiwillig.
Um die Frauen für den Orientierungstag zu verpflichten, muss jedoch nicht nur das Militärgesetz, sondern auch die Bundesverfassung angepasst werden, wie die NZZ berichtet.
Die Regierung hofft, dass dadurch mehr Frauen freiwillig Dienst im Militär oder Zivilschutz leisten. «Das langfristige Ziel von zehn Prozent erreichen wir ohne diese Massnahme nicht», sagte der Armeepersonalchef, Brigadier Markus Rihs. Im vergangenen Jahr waren nur etwa 2,6 Prozent der Dienstleistenden Frauen.
Doch das Vorhaben wird Jahre dauern. Für die Einführung muss Artikel 59 der Bundesverfassung geändert werden. Dort heisst es heute, der Militärdienst sei für Schweizerinnen freiwillig. Neu soll ein Satz ergänzt werden: «Sie müssen an einer Orientierungsveranstaltung teilnehmen.»
Sollten sich Parlament und Volk dafür aussprechen, werden Frauen frühestens 2030 den Orientierungstag besuchen müssen.
Eingeschläferte Hunde
Neue Details zur Tierquälerei in Ramiswil
Während in der Schweiz täglich über 200'000 Tiere für den Fleischkonsum geschlachtet werden, löst der Fall von Ramiswil SO enorme Empörung aus. Dort mussten über 100 Hunde in desolatem Zustand eingeschläfert werden.
Recherchen der Tamedia zeigen nun, dass die Halterin «M. B.» schon zuvor in den Kantonen Freiburg und Bern wegen Tierschutzverstössen aufgefallen war. Trotzdem konnte sie ihre Hundezucht weiterführen.
Ein Insider erzählte der NZZ, dass die Halterin Kontrollen umging, indem sie Tiere kurzzeitig vom Hof entfernte und in anderen Pflegestellen platzierte.
Danach eskalierte das Ganze offenbar: viel zu viele Hunde auf zu wenig Platz, verletzte und unterernährte Tiere, Pferde knöcheltief im Kot. Die Geschäftsstelle der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzten sagt, dass ein solcher Kollaps in wenigen Tagen passieren kann.
«Wenn wie jetzt der Hund, der beste Freund des Menschen, gequält wird, gehen die Emotionen hoch.»
Den Fall Ramiswil sieht der oberste Tierschützer Peter V. Kunz als Chance: «Im Hinblick auf die künftige Debatte bin ich froh, dass es sich in diesem Fall um Heimtiere und nicht um klassische Nutztiere handelt.»
Nutztiere würden nach wie vor als Sache betrachtet, deshalb bewege es die Menschen kaum, wenn wie vor ein paar Monaten 800 Schweine bei einem Stallbrand in Gossau SG ums Leben kommen.
«Wenn wie jetzt der Hund, der beste Freund des Menschen, gequält wird, gehen die Emotionen hoch», sagt Kunz.
Bild des Tages
Polarlichter über der Schweiz
Polarlichter liessen den Schweizer Himmel in den letzten Nächten rot erleuchten.
Kurz-News
Einreiseverbot von Rechtsextremisten in der Kritik · Die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats kritisiert das Einreiseverbot für Martin Sellner von Ende 2024. Erst nachdem der Zürcher Polizeikommandant direkt bei Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle interveniert hatte, wurde die Sperre ausgesprochen – entgegen den Empfehlungen des SEM, einer Fedpol-Abteilung und des Nachrichtendiensts. Gemäss CH Media bemängelt die Kommission fehlende Dokumentation, unklare Entscheidwege und den Eindruck politischer Einflussnahme.
Überreste eines Alpinisten nach 30 Jahren aufgefunden · Am Obergabelhorn im Wallis sind menschliche Überreste entdeckt worden, die einem seit 1994 vermissten Alpinisten zugeordnet werden konnten. Die Polizei sicherte am Fundort auch persönliche Gegenstände und eröffnete eine Untersuchung, berichtet Watson. Mit dem Fund ist das Verschwinden der beiden damals verunglückten Berggänger nun vollständig geklärt.
Zivilschutz bis 40 · Ab 2026 gilt die Dienstpflicht im Zivilschutz wieder bis zum 40. Altersjahr. Der Bundesrat setzt damit eine Gesetzesrevision um und korrigiert die frühere Senkung der Altersgrenze. Ziel ist es, die stark unterdotierten Zivilschutzbestände zu stärken, schreibt SRF News.
International
Protestierende stürmen Uno-Klimagipfel · In Brasilien haben dutzende indigene Aktivist:innen den COP30-Gipfel gestürmt und den mangelnden Schutz ihrer Gebiete angeprangert. Sie kritisieren Öl-, Mineral- und Holzprojekte, die ihre Territorien bedrohen. «Es ist Zeit für uns zu revoltieren», sagt der Anführer der indigenen Tupinambá. Laut New York Times distanzieren sich andere indigene Delegierte am Gipfel und betonen, die Gruppe repräsentiere nicht die ganze Bewegung.
Korruptionsskandal erschüttert Ukraine · Ermittler:innen haben ein weitreichendes Schmiergeldnetzwerk im Energiesektor offengelegt, das Aufträge des ukrainischen Atomkonzerns manipuliert und Millionen abgezweigt haben soll. Gemäss Echo der Zeit gehört ein enger Vertrauter von Präsident Selenskyj zu den Verdächtigen, der offenbar ins Ausland geflohen ist. Der Fall beschädigt das Vertrauen in die Regierung, auch wenn die Antikorruptionsbehörden zeigen, dass sie selbst bis ins Umfeld des Präsidenten ermitteln können.
🌐 Website des Tages
Korrelation ≠ Kausalität
Eine neue Studie zeigt, dass in der Schweiz eine Korrelation zwischen tiefer Spermienqualität und landwirtschaftlichen Regionen besteht. Doch ob es einen Zusammenhang gibt, muss erst noch erforscht werden.
In der Wissenschaft gilt: Korrelation ist nicht Kausalität. Nur weil zwei Phänomene gleichzeitig auftreten, heisst das nicht, dass sie miteinander verknüpft sind.
Die Website «Spurious Correlation» führt das auf unterhaltsame Weise vor Augen: Es zeigt sich etwa, dass sich die Fälle von ertrunkenen Personen in Pools erstaunlich genau mit der Anzahl Filmauftritte von Nicolas Cage decken. Auch der Margarinekonsum korreliert verblüffend eng mit der Scheidungsrate im US-Bundesstaat Maine.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Verkehr
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Bis dann!
Yann






