Guten Morgen {{vorname}}
Meine zarten Journalisten-Finger sind bereit fürs Wochenende. Doch zuvor noch die wichtigsten Schlagzeilen des Tages.

Als Erstes eine neue Perspektive auf die steigenden Krankenkassenprämien – für viele könnte der Preisanstieg noch viel schmerzlicher sein als gedacht.

Krankenkassenprämien

Günstige Krankenkassen steigen am stärksten

Das Wechselkarussell für die billigste Krankenkasse dreht weiter. (GIF: Giphy)

Wenn man die linke Hand ins kochende Wasser und die rechte Hand ins Eisbad legt, fühlt sich die Temperatur im Schnitt angenehm warm an. Der Durchschnittswert verschleiert dabei, dass man sich gerade verbrennt. Ähnlich sieht es beim Anstieg der Krankenkassenprämien aus.

Der Bund verkündete letzte Woche eine durchschnittliche Erhöhung von 4,4 Prozent. Für die günstigsten Krankenkassen wird der Anstieg aber deutlich höher – sie haben die Hand im Kochwasser.

Bei den günstigsten Prämien liegt der effektive Anstieg für das Jahr 2026 bei rund sieben Prozent, wie eine Studie von Deloitte zeigt. Haushalte im günstigen Preissegment müssen mit einem jährlichen Preisaufschlag von 276 Franken rechnen. Doch auch da gibt es regionale Unterschiede. Am stärksten betrifft es die Tessiner:innen.

Laut Deloitte ist unter Versicherten die Wechselbereitschaft für das nächste Jahr hoch. Sieben bis zehn Prozent – bis zu 900’000 Personen – werden voraussichtlich ihre Krankenkasse aufs kommende Jahr wechseln.

Das Wechselkarussell dreht munter weiter. Derweil sprechen sich eine Mehrheit der Befragten für eine Einheitskasse aus.

Pro-Palästina-Demonstrationen

Proteste für Gaza-Hilfsflotte

Einige hundert Personen hatten sich in Bern zu einer Spontankundgebung gegen den Stopp der Gaza-Flottille versammelt. (Screenrecording: Tagesschau/SRF)

In der ganzen Schweiz demonstrierten Tausende gegen Israels Vorgehen gegen die Gaza-Flottille.

Die israelische Marine hat eine Flotte mit rund 500 Aktivist:innen in internationalen Gewässern gestoppt, die Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte. Die israelischen Soldat:innen hatten zunächst das Boot von Greta Thunberg festgesetzt, der prominentesten Aktivistin der Gruppe, wie der Tages-Anzeiger berichtet.

Auf den 40 Segel- und Motorbooten befanden sich aber nach Angaben der Organisation auch 19 Schweizer Staatsbürger:innen. Die Türkei, Kolumbien sowie Malaysia verurteilten das israelische Vorgehen scharf.

Gestern Abend haben aus Solidarität mit Palästina und der gestoppten Gaza-Flottille in mehreren Schweizer Städten Kundgebungen stattgefunden, berichtet die Tagesschau.

Die Teilnehmenden forderten von Israel, die Aktivist:innen der Gaza-Flottille freizulassen. Die Schweiz müsse ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen wahrnehmen und sich «aktiv für ein Ende des Genozids in Gaza» einsetzen, hiess es weiter.

Meinungsumfrage der SRG

Schweizer:innen fühlen sich sicher

Was soll uns in der schönen Schweiz schon passieren? (Foto: Daniel Sessler/Unsplash)

Die Schweizer Bevölkerung zeigt sich von der angespannten Weltlage erstaunlich unbeeindruckt. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle SRG-Umfrage.

Mit all seinen offenen und verdeckten militärischen Operationen hält Russland Europas Regierungen seit Monaten auf Trab. Trotz der Bedrohung durch russische Aktivitäten und des anhaltenden Kriegs in der Ukraine ist das Sicherheitsgefühl in der Schweiz sehr hoch. Nur 29 Prozent sehen einen militärischen Angriff als Risiko für ihre eigene Sicherheit.

Die Umfrage wurde im Mai durchgeführt. Damals häuften sich Drohnenangriffe in Europa noch nicht. Gut möglich, dass eine heutige Umfrage zu anderen Ergebnissen kommen würde.

Auf das Bedrohungsgefühl hatten dagegen Elon Musk und andere Tech-Unternehmer einen grossen Einfluss. 74 Prozent sagten, sie empfänden den Einfluss von Multimilliardär:innen auf Politik und Gesellschaft als Risiko für ihre persönliche Sicherheit.

Auf dem zweiten Platz der Rangliste der Sicherheitsrisiken folgt die Cyberkriminalität und danach kommen Klimawandel und Naturkatastrophen sowie die Sorge um den Erhalt demokratischer Prozesse und der Freiheitsrechte.

Zahl des Tages

135

In einer neuen Studie wurden 135 Pestizide in verschiedenen Schweizer Bächen und Flüssen nachgewiesen. 23 dieser Substanzen, darunter hochgiftige Insektizide, überschreiten die ökotoxikologischen Grenzwerte teils um das Hundertfache. Die Forscher:innen vermuten, dass Herbizide vor allem von Feldern in die Gewässer gelangen, während gefährliche Insektizide über Abwasserreinigungsanlagen in die Flüsse eingetragen werden. Gelesen auf Watson.

Kurz-News

Mangel an Hausärzt:innen · Die Zahl der Hausärzt:innen in der Schweiz sinkt dramatisch. Gemäss der neuen Workforce-Studie müssen in den kommenden zehn Jahren bis zu 40 Prozent aller Hausärzt:innen altersbedingt ersetzt werden. Bereits jetzt melden drei Viertel der Ärzt:innen einen Mangel in ihrer Region. Der Hausärzteverband fordert dringende Massnahmen wie Bürokratieabbau und bessere Arbeitsmodelle, um die Belastung der Spitäler zu verringern.

Jeder Zweite kann nicht sparen · Laut Watson können rund 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung in den letzten sechs Monaten kein Geld zurücklegen – trotz des hohen Sparwillens. Besonders hohe Fixkosten werden oft als Hürde genannt. Von denen, die sparen können, legt fast jede zweite Person monatlich bis zu 1000 Franken beiseite, hauptsächlich für unvorhergesehene Ausgaben oder eine Frühpensionierung.

Pfister und Pistorius intensivieren militärische Zusammenarbeit · Die Schweiz und Deutschland wollen ihre militärische Zusammenarbeit verstärken, insbesondere im Bereich der Drohnenabwehr. Verteidigungsminister Martin Pfister und sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius diskutierten in Berlin über gemeinsame Sicherheitsstrategien, darunter die Bekämpfung von Drohnen und die gemeinsame Ausbildung von Soldaten. Gesehen in der Tagesschau.

International

Terrorattacke auf britische Synagoge · Ein 35-jähriger Brite fuhr mit einem Auto auf Menschen vor einer Synagoge in Manchester zu und griff sie anschliessend mit einem Messer an. Dabei tötete er zwei jüdische Menschen. Er wurde von der Polizei am Tatort erschossen, wie BBC berichtet.

Drohnen am Flughafen München · Wegen Drohnensichtungen sind am Flughafen in München am Donnerstagabend rund 20 Flüge ausgefallen. Gemäss FAZ hätten die Landes- und Bundespolizei das Gelände überwacht und nach Flugobjekten sowie Verdächtigen abgesucht – ohne Erfolg.

🔥 Ikone des Tages

I can feel it coming in the air tonight

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber nach all den Umfragen, Prämienrechnungen und Drohnensichtungen bin ich bereit fürs Wochenende.

Zur Einstimmung bringe ich dir eine Perle des Internets mit: Du kennst sicher Phil Collins «In the air tonight». Aber kennst du auch die Live-Aufnahme von 1990 am Knebworth-Festival? Dabei ist Collins gekleidet, als wolle er dir eine Versicherung verkaufen, liefert aber stattdessen eine der legendärsten Darbietungen seines Lebens.

Zu Beginn setzt er sich an den Bühnenrand, schaut gefühlvoll in die Ferne und wirkt dabei wie der lässige Mathelehrer, der mal ein ernstes Wörtchen mit den 120’000 Zuschauer:innen reden muss.

Niemand kann so ikonisch zum Schlagzeug schlendern, sich hinsetzen und dann so wild draufloshämmern wie Phil Collins. Er hat sein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Gewässer

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann

Yann

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