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Wir in der Schweiz wähnen uns oft sicher vor den Krisen dieser Welt. Doch die Klimaerwärmung macht auch vor den Alpen nicht halt – im Gegenteil: Sie trifft die Schweiz überdurchschnittlich stark.

Neue Klimaszenarien des Bundes zeigen, dass die Temperaturen hierzulande stärker steigen als im globalen Durchschnitt.

Schweiz · Klimaszenarien

Die Zeichen stehen auf «Klimakollaps»

Die globale Erwärmung hat am Grossen Aletschgletscher ein beunruhigendes Ausmass angenommen. (Foto: Jack White/Unsplash)

Bis zum Ende des Jahrhunderts steuert die Erde auf eine Erwärmung von 2,8 Grad zu. Die Folgen davon zeigen sich in der Schweiz besonders drastisch.

Die Weltgemeinschaft hat sich eigentlich das 1,5-Grad-Ziel gesetzt, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Doch voraussichtlich wird diese Grenze schon innerhalb des nächsten Jahrzehnts überschritten, teilt das Uno-Umweltprogramm mit.

Mit den derzeitigen Plänen stünden die Zeichen auf «Klimakollaps», sagt Uno-Generalsekretär António Guterres.

In der Schweiz zeigen sich die Aspekte des Klimawandels ausgeprägter als im globalen Mittel, unter anderem aufgrund der geografischen Lage. Bei einer globalen Erwärmung von drei Grad steigt in der Schweiz die Temperatur noch stärker, nämlich um rund 4,9 Grad Celsius, schreibt der Tages-Anzeiger.

Hitzetage und Tropennächte werden deutlich häufiger auftreten. Zum Beispiel werden in der Stadt Zürich im Schnitt etwa fünfmal mehr Tropennächte im Jahr erwartet. In Basel würden Jahreshöchst­temperaturen von 39,1 Grad gemessen werden.

Im Interview mit dem Tages-Anzeiger betont Klimaforscher und ETH-Professor Reto Knutti, dass die technologischen Mittel und auch das Geld für wirksamen Klimaschutz vorhanden wären: «Daran mangelt es nicht, es mangelt am Willen», so Knutti.

Schweiz · Sexueller Missbrauch

Schwarze Liste für auffällige Kita-Mitarbeitende

Ein Mann soll in Bern insgesamt 15 Kinder sexuell missbraucht haben. (Symbolbild: Troy T/Unsplash)

Einem Mitarbeiter einer Kindertagesstätte in Bern werden 50 Übergriffe an mindestens 15 Kindern vorgeworfen. Die Übergriffe fanden offenbar im Schlafraum der Kita statt. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft und die Verhandlung wird im kommenden April in Bern stattfinden.

Nun fordert der Kita-Verband eine schwarze Liste, wie das SRF Regionaljournal berichtet. Denn anders als bei Lehrpersonen gibt es für Kita-Mitarbeitende keine Liste mit Personen, die ein Berufsverbot erhalten haben.

Der Kanton Bern überprüft zwar das Strafregister von den rund 10’000 Kitamitarbeitenden, aber ein Berufsverbot ist dort nicht hinterlegt.

Gemäss Medienberichten hat der Mann auch ein anderes Kitakind in einem anderen Kanton missbraucht. Diese Information bestätigt die Staatsanwaltschaft nicht.

Es ist also nicht klar, ob es in einem anderen Kanton ein Berufsverbot gegen den Beschuldigten gibt. Doch wenn es eines gäbe, dann hätte der Kanton Bern vielleicht gar nicht davon erfahren.

Aus Sicht von Manuel Michel, Vorsteher Amt für Integration und Soziales Kanton Bern, wäre ein Register mit auffälligen Personen sinnvoll. «Aber das wäre eben nicht nur im Kanton Bern wünschenswert», meint Michel. Wichtig wäre, dass es den interkantonalen Austausch gäbe.

Doch der Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte von Mitarbeitenden schreiben dort hohe Regeln vor, so Michel.

Schweiz · Nachhaltigkeitsinitiative

Kein Gegenvorschlag zur Einwanderungsinitiative der SVP

Laut SVP stehen wir uns wegen des Bevölkerungswachstums sogar beim Wandern auf den Füssen. (Foto: Jesper Brouwers/Unsplash)

Die «Nachhaltigkeitsinitiative» der SVP könnte bei der Abstimmung im Juni 2026 gute Chancen haben. Denn die Ständeratskommission hat entschieden, keinen Gegenvorschlag zur SVP-Initiative zu entwickeln.

Kurz vorweg: Die SVP-Initiative hat nichts mit Klimaschutz zu tun. Mit der sogenannten «Keine-10-Millionen-Schweiz-Initiative» möchte die SVP die Bevölkerung auf maximal zehn Millionen Menschen in der Schweiz begrenzen. Die Initiative könnte zur Kündigung der Personenfreizügigkeit mit der EU führen.

Der Bundesrat und Nationalrat lehnen die Initiative deutlich ab. Doch ohne Gegenvorschlag wird die Initiative quasi nackt zur Volksabstimmung kommen.

Weil die Initiative als aussichtsreich gilt, wurden laut NZZ zahlreiche Vorschläge zur Abmilderung der Initiative diskutiert. Darunter Massnahmen wie ein Inländervorrang beim Wohnungsmarkt oder eine Zuwanderungsabgabe.

Stattdessen setzt der Bundesrat auf Begleitmassnahmen zur Zuwanderung. Seine Vorschläge zielen darauf ab, das inländische Arbeitspotenzial besser auszuschöpfen, den gemeinnützigen Wohnungsbau stärker zu subventionieren und die Asylverfahren zu beschleunigen.

Aufgeschnappt

Wegen Deutschtest: Nidwalden weist Starköchinnen aus

Die Starköchinnen Vilai und Virat Kanjan (beide 60) mussten den Bürgenstock verlassen. (Foto: Bürgenstock-Resort)

Die thailändischen Spitzenköchinnen Vilai und Virat Kanjan verloren ihren Job im Bürgenstock-Resort, weil sie den Deutschtest der Stufe A2 nicht bestanden.

Ohne das Sprachzertifikat wurde ihre Aufenthaltsbewilligung in Nidwalden nicht verlängert. Die beiden mit 16 GaultMillau-Punkten ausgezeichneten Köchinnen wurden nun mit Handkuss in einem Luxushotel in Bayern aufgenommen.

Aufgeschnappt im Blick.

Kurz-News

250 Verkehrstote in der Schweiz · Die Schweiz hält den europäischen Negativrekord bei Verkehrstoten. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Todesopfer auf Schweizer Strassen um 34 Prozent – auf 250 allein im letzten Jahr. Gemäss Tages-Anzeiger fordert die Beratungsstelle für Unfallverhütung eine konsequente Politik zugunsten der Verkehrssicherheit und ein gemeinsames Engagement aller Akteur:innen im Strassenverkehr.

Wird UKW wiederbelebt? · SRG-Generaldirektorin Susanne Wille überprüft eine Rückkehr zu UKW-Sendern. UKW ist der Frequenzbereich im Radiofunk, über den analoge Radiosender ausgestrahlt werden. Die SRG hatte ihre UKW-Verbreitung Anfang 2025 eingestellt und dadurch viele Hörer:innen verloren, während Privatradios zulegten. Sollte das Parlament die UKW-Konzessionen über 2026 hinaus verlängern, will die SRG ihre Strategie neu prüfen. Eine Rückkehr wäre jedoch teuer und widerspräche den bisherigen Digitalisierungsplänen, schreiben die Tamedia-Zeitungen.

Tausende Bauarbeiter:innen streiken · Rund 7000 Personen aus der Baubranche haben gestern in der Westschweiz den zweiten Tag in Folge gestreikt. Bereits am Montag protestierten sie gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Bei einem neuen Gesamtarbeitsvertrag würden Reisezeit zur Baustelle oder die Znüni-Pause nicht bezahlt. Auch würden Lohnzuschläge gestrichen und von den Bauarbeitenden verlangt, am Samstag zu arbeiten. Ein grosser Teil der Baustellen im Genferseebogen steht still, berichtet Swissinfo.

International

Historischer Wahlsieg in New York · Der 34-jährige Abgeordnete Zohran Kwame Mamdani ist zum Bürgermeister von New York gewählt worden. Damit ist Mamdani der erste muslimische Bürgermeister, der erste südasiatische Bürgermeister und der jüngste Bürgermeister seit mehr als einem Jahrhundert. Der Demokrat und bekennende Sozialist überzeugte mit seinem Einsatz gegen hohe Lebenshaltungskosten und politische Skandale. Sein Sieg gilt als einer der überraschendsten in der Geschichte der Stadt, schreibt die New York Times.

UNO warnt: Bürgerkrieg im Sudan gerät ausser Kontrolle · UNO-Generalsekretär António Guterres hat den eskalierenden Bürgerkrieg im Sudan als «ausser Kontrolle geraten» bezeichnet und ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert. Nach fast zwei Jahren Kampf zwischen Armee und Rapid Support Forces (RSF) wurden über 150'000 Menschen getötet und mehr als 14 Millionen vertrieben, berichtet The Guardian. Die RSF, die Al-Fasher nach monatelanger Belagerung eingenommen hat, wird schwerer Kriegsverbrechen beschuldigt. Guterres rief die Konfliktparteien zu Verhandlungen und humanitärer Hilfe auf.

🧑‍💻 Stelle des Tages

Wer stiehlt meinen Job?

Ich kann es kaum glauben: Bereits seit sieben Wochen schreibe ich den 6iBrief. Jeden Morgen Zeitungen nach aktuellen Perlen durchsuchen, in einen Kontext setzen und ab und zu ein witziges Video verschicken – das macht mir wahnsinnig viel Spass. Und ich selbst bin so gut informiert wie noch nie.

Doch mein auf drei Monate befristeter Einsatz ist bereits in der zweiten Halbzeit. Deswegen suchen wir ab Anfang 2026 eine:n Redaktor:in (80 Prozent, fünf Wochentage) für das Schreiben des 6iBriefs.

Hast du Lust, von irgendwo auf der Welt dieses neue journalistische Projekt mitzugestalten?

Dann schau dir hier die Stellenausschreibung an.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Zeit

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bis dann!

Yann

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