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Die Schweiz soll Trump in den Allerwertesten kriechen – das meinen der Bundesrat und Expert:innen. Wie man dabei genau vorgehen soll, ist bislang aber noch offen.

Schweiz vs. USA · Zölle

Bundesrat plant Zugeständnisse statt Gegenmassnahmen

Einen konkreten Plan hat der Bundesrat auch nach der Krisensitzung nicht. Oder zumindest sagt er es nicht. (Foto: Arthur Gamsa/admin.ch)

Noch will der Bundesrat nicht aufgeben. Stattdessen will er alles daransetzen, Trumps Zollhammer abzuwenden. Was jedoch genau bei der gestrigen Krisensitzung herausgekommen ist, darüber hält er sich bedeckt.

In der Medienmitteilung heisst es dazu, dass man den USA «ein noch attraktiveres Angebot» unterbreiten wolle. Was das konkret bedeutet, bleibt unklar. Gegenmassnahmen seien keine geplant.

Hinter den Kulissen heisse es, dass man sich an Trumps Deal mit der EU orientieren wolle, wie SRF-Bundeshausredaktor Dominik Meier weiss. Das würde bedeuten, dass wir den USA versprechen, mehr Gas und Rüstungsware bei ihnen zu kaufen.

«Es geht darum, dass die Schweiz Angebote macht, die Trump in den USA als Erfolg verkaufen kann.»

Reto Föllmi, Volkswirtschaftsprofessor und Experte für internationalen Handel

«Wenn dem amerikanischen Präsidenten noch das eine oder andere offeriert werden kann, kann er seine Meinung auch sehr schnell ändern», sagt Urs Furrer vom Schweizer Gewerbeverband zu SRF. Man solle alles versuchen.

Dass das eine Option wäre, meint auch Reto Föllmi. Der Volkswirtschaftsprofessor und Experte für internationalen Handel kommt ebenfalls bei SRF zu Wort. Er sagt, es gebe eine Chance, dass die USA die Zölle senken.

«Am Schluss geht es darum, dass die Schweiz Angebote macht, die uns innenpolitisch nicht sehr viel schaden, die Trump in den USA aber als Erfolg verkaufen kann», sagt er. Dies werde die Schweiz aber sicher etwas kosten.

Haschisch in Siders (VS)

Im Wallis steht ein «Drogenboss» vor Gericht

Mit 540 Kilogramm Haschisch solle der Dealer das Wallis «überschwemmt» haben, sagt die Anklage. Der Anwalt spricht von 250 Kilogramm. (Foto: Unsplash)

Im Wallis stand gestern ein 22-Jähriger vor Gericht. Er sei der Anführer einer gefährlichen Drogenbande, heisst es seitens der Anklage. Ein potenzieller Landesverweis steht im Raum.

Doch von vorne: Im Februar 2025 nahm die Walliser Kantonspolizei rund 30 Personen bei der Zerschlagung eines Drogenrings in Siders (VS) fest. Die Polizei habe damals von einer streng hierarchisch organisierten Gruppe gesprochen, die gezielt Minderjährige einsetzte, berichtet SRF.

Der Angeklagte sei eine «zentrale Figur des Walliser Drogennetzwerks», schreiben die Tamedia Zeitungen und fragt im selben Atemzug, ob der «Drogenkrieg» nun die Schweiz erreicht habe.

Politisch ist der Fall aber nicht nur wegen der Drogen, sondern auch wegen der Nationalität des Angeklagten brisant. Geboren in Sitten hat er zwar sein ganzes Leben im Wallis verbracht, doch einen Schweizer Pass hat er nicht, wie die NZZ weiss. Da dies seine sechste Verurteilung wäre, droht ihm deshalb ausserdem eine Ausschaffung nach Tunesien.

Ausgerechnet sein Anwalt, ein SVP-Politiker, wies daher auf die politische Dimension des Prozesses hin und fragte, ob das Gericht eine erneute Verurteilung der Schweiz durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) riskieren wolle, wie die NZZ schreibt. Er mache seine Arbeit und keine Politik, betont der Anwalt zudem.

Da der Angeklagte bereits vor seiner Verhaftung aufgehört habe zu dealen und den Willen habe, zu arbeiten und eine Ausbildung zu machen, fordert er für ihn eine «letzte Chance». Ein Urteil im Fall steht noch aus.

ChatGPT · Wirtschaft

KI verändert die Wohnungssuche; und den Markt dafür

Ein Symbolbild für die Börse. Ich weiss nicht, wie repräsentativ es ist. (Foto: Unsplash)

Schon mal mit ChatGPT eine Wohnung gesucht? Ich nicht, aber ich war auch nicht auf Wohnungssuche, seit es das KI-Modell gibt. Laut der NZZ ist Wohnungssuche mit Künstlicher Intelligenz aber gar nicht so unüblich.

Tatsächlich habe es den Markt für Wohnportale in der Schweiz verändert. Die grossen Portale, wie Immoscout oder Homegate, sollen rückläufige Zahlen verzeichnen.

Dass die Zahlen zurückgingen, dementiert die Swiss Marketplace Group (SMG), welche die beiden Immobilienportale betreibt. Die hauseigenen Zahlen zeigten stabile Werte, heisst es.

Warum ist das interessant? Weil die SMG, die auch hinter Ricardo, Tutti, Autoscout24 und weitere Plattformen steht, an die Börse will. Dies werde seit Jahren vorbereitet, der genaue Zeitpunkt sei aber noch nicht bekannt, heisst es bei der NZZ.

Da die SMG mit 850 Vollzeitstellen eine der profitabelsten Schweizer Digitalfirmen ist, dürfte ihr Börsengang einer der grössten der letzten Jahre werden (das ist die Einschätzung der NZZ, ich kenne mich da nicht aus). Dass dieser nun in eine Phase von drastischen technischen Veränderungen fällt, sei daher wegweisend.

Aufgeschnappt

Eine Chipfabrik im Raum Zürich

Um so etwas herzustellen, braucht es 4000 Quadratmeter. (Foto: Unsplash)

Auf 4000 Quadratmetern soll in der Schweiz eine Fabrik entstehen, die Chips herstellt (nicht die zum Essen). Hinter diesen Plänen steht die «Swiss Chip Alliance», zu der die ETH Zürich wowie andere eidgenössische Forschungsanstalten gehören, wie die CH-Media Zeitungen schreiben.

Um die Fabrik zu ermöglichen, sollen bis Ende Jahr Investitionen in der Höhe von 100 bis 200 Millionen Franken aufgetrieben werden. Dazu sei man auch mit Rüstungsunternehmen im Gespräch.

Auch das Bundesamt für Rüstung, Armasuisse, habe wohl ein gewisses Interesse an der Fabrik, denn die beiden Chefs Martin Pfister und Urs Loher wollen wohl eine neue Schweizer Rüstungsindustrie aufbauen, wie es im Artikel heisst.

Kurz-News

Alkohol am Self-Check-out · Wenn man Alkohol kaufen will, muss man bei den Self-Check-out-Kassen jeweils warten, bis das Personal die Einhaltung der Alterslimite bestätigt hat. Beim Coop-Ableger Coop Pronto ist das seit Anfang Jahr anders, wie die CH-Media-Zeitungen berichten. Dort kann man das Alter selbst mithilfe der Identitätskarte bestätigen. Ob es wirklich die eigene ist, überprüft zu Stosszeiten wohl niemand. Die Fachorganisation für Alkoholsucht, das Blaue Kreuz, sieht dies als kritisch und überlegt, das Gespräch mit dem Detailhändler zu suchen.

WLAN im Flug · Auf Flugreisen zu arbeiten oder im Internet zu surfen, ist heute kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Viele Airlines bieten heute eine WLAN-Verbindung an. Ein deutsches Vergleichsportal hat dabei analysiert, welche Fluglinien wie viel verlangen, und fast wie zu erwarten, ist die Swiss Spitzenreiterin. 37,45 Euro kostet WLAN für den ganzen Flug dort, berichten die Tamedia-Zeitungen.

Rettungswesten · 10'000 Rettungswesten ruft der norwegische Bekleidungshersteller Helly Hansen in der Schweiz zurück. Es bestehe Ertrinkungsgefahr. Wer ein betroffenes Modell besitzt, solle dieses vernichten, um eine Rückerstattung zu erhalten. Dies schreibt der Bund in einer Medienmitteilung.

International

Russischer Vulkan ausgebrochen · Nach dem Erdbeben in der russischen Region Kamtschatka ist in eben dieser Region nun ein Vulkan ausgebrochen. Zuletzt war dieser im Jahr 1550 aktiv. Für den Flugverkehr sei deshalb die Warnstufe erhöht worden, berichtet SRF.

🔧 Nützliches des Tages

Youtube Dokumentation: Along the Green Line

Kaum ein Ort ist für Journalist:innen derzeit gefährlicher, als Gaza. Laut Reporter ohne Grenzen wurden seit dem 7. Oktober 2023 fast 200 Medienschaffende getötet. Für ausländische Journalist:innen gibt es keinen Weg hinein und diejenigen vor Ort haben ganz andere Probleme.

Umso mehr hat mich die 19-jährige Journalistin Malaak Tantesh beeindruckt, die in der Dokumentationsreihe «Along the Green Line» des Guardian vorkommt. In der Dokumentation spricht der Guardian Reporter Matthew Cassel mit Anwohner:innen der «Green Line», der Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland.

Mit Malaak Tantesh telefoniert er im letzten Teil der dritten Folge kurz, sonst kommen vor allem Israelis und Palästinenser:innen aus dem Westjordanland zu Wort. Ich kann dir aber die ganzen drei Folgen sehr empfehlen, auf Youtube kannst du sie gratis schauen.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Tiere der Schweiz

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Tschüssi

Sofie

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