Guten Morgen {{vorname}}
Heute läuft die Bewerbungsfrist fürs FDP-Präsidium aus. Weil sich noch niemand offiziell gemeldet hat, wird hinter vorgehaltener Hand Filippo Leutenegger gehandelt.
Ausserdem geht es um Krieg, Friedensgespräche und Vorgehen bei möglichem Krieg.
Macron schlägt vor · Cassis wäre dabei
Schweiz als Austragungsort für Russland-Ukraine-Treffen?

Ein Treffen von Putin und Selenski in der Schweiz wäre möglich, sagt Cassis. (Foto: Bundeskanzlei/Béatrice Devènes)
Über das Treffen des US-Präsidenten mit Putin und das darauffolgende Treffen des US-Präsidenten mit den europäischen Staatschefs und Selenski habe ich dich bisher im Teil mit den internationalen Kurznews informiert (zum Beispiel hier).
Das ändert sich nun, nachdem der französische Staatschef Macron bei einem Interview mit einem französischen Sender die Schweiz ins Spiel gebracht hat. «Es wird ein neutrales Land sein. Vielleicht die Schweiz … ich plädiere für Genf», zitiert ihn der Blick.
«Wir sind bereit für solch ein Treffen und wir danken auch für das uns entgegengebrachte Vertrauen.»
Dies, nachdem Trump Vorbereitungen für ein mögliches Treffen zwischen Putin und Selenski angekündigt hat. Es solle bereits in den nächsten Wochen stattfinden.
Kurz nach Macrons Idee äusserte sich dann auch Aussenminister Cassis: «Wir sind bereit für solch ein Treffen und wir danken auch für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir haben immer unsere Bereitschaft signalisiert, aber es hängt natürlich von dem Willen der Grossmächte ab», sagt er gegenüber SRF.
Obwohl gegen Putin ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gilt, könne man das Treffen innert kürzester Zeit auf die Beine stellen. «Wir haben die rechtliche Situation geklärt», sagt Cassis. Wegen der Rolle Genfs als europäischer UNO-Hauptsitz sei dies möglich.
Idee vom IT-Berater zum Bundesrat
Ausgediente zurück in die Armee

Wer will heute noch marschieren? (Foto: Unsplash)
Die Schweizer Armee hat ein Nachwuchsproblem. 11’000 Armeeangehörige würden jedes Jahr den Dienst abbrechen. Deshalb sollen Ausgediente zurück ins Militär geholt werden.
Das zumindest ist die Idee des 64-jährigen IT-Beraters Daniel Zimmermann. Er hat in den 1980er-Jahren als Motorradfahrer gedient und wäre im Ernstfall bereit, nochmals in den Armeedienst zu treten. Dies berichten die CH-Media-Zeitungen.
Zimmermanns Idee ist nämlich nicht nur ein Hirngespinst, sondern hat über den SVP-Nationalrat Rémy Wyssmann einen Weg ins Parlament gefunden. Wenn «motivierten ehemaligen Armeeangehörigen ermöglicht wird, ihre erworbenen Fertigkeiten weiterhin im Interesse des Landes zu nutzen», könnten die entstehenden Lücken zumindest teilweise geschlossen werden, heisst es im Vorstoss.
«Drohnen steuern kannst du auch mit Bierbauch.»
Der Bundesrat ist der Idee nicht abgeneigt, er empfiehlt National- und Ständerat den Vorstoss zur Annahme, wie auch die Tamedia-Zeitungen berichten. Nicht nur könne dadurch mögliches Potenzial genutzt werden, sondern die Milizarmee werde auch stärker in die Gesellschaft eingebunden.
Nun soll das Verteidigungsdepartement prüfen, wie es die Idee umsetzen kann. Der Ideenzünder Daniel Zimmermann meint, es solle eine zweite Aushebung für über 50-Jährige geben. Im Kriegsfall (klopf auf Holz) sollten diese die Infrastruktur bewachen oder den Feind ausspionieren: «Drohnen steuern kannst du auch mit Bierbauch», sagt er.
Wenn sonst keine:r will
Filippo Leutenegger wird als FDP-Chef gehandelt

Leutenegger hätte ein geeignetes Profil, heisst es. (Foto: Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0)
Er gründete die WOZ mit und auch die SRF-Arena geht auf ihn zurück. Dann sass er für die FDP im Nationalrat und zuletzt im Zürcher Stadtrat. Nun sollte seine Karriere eigentlich zu Ende gehen. Es geht um Filippo Leutenegger.
Im Frühling 2026 tritt der 73-Jährige als Stadtrat und Zürcher Schulvorsteher zurück. Nur Präsident der FDP im Kanton Zürich will Leutenegger bleiben.
Doch bei den Freisinnigen handelt man ihn auch als nationaler Parteipräsident, wie es bei den CH-Media-Zeitungen heisst. Nicht als «Nothagel», sondern als «Übergangspapst».
Denn die FDP tut sich schwer mit der Kandidat:innen-Findung für die Nachfolge von Thierry Burkart. Das Parteipräsidium sei ein Knochenjob, schreibt SRF.
Man müsste die Partei in den nächsten zwei Jahren auf Vordermann (oder Frau?) bringen. Wenn in dieser kurzen Zeit keine Trendwende erfolge, bestehe ein erhebliches Risiko, dass die FDP hinter die Mitte-Partei zurückfällt und ihren zweiten Bundesratssitz verliere, schreiben die CH-Media-Zeitungen.
Nicht unbedingt ein Traumjob also. Folglich hat sich bis heute, wo die Bewerbungsfrist ausläuft, auch niemand offiziell gemeldet. Im Raum stehen zwar vier Namen – Susanne Vincenz-Stauffacher (SG), Marcel Dobler (SG), Damien Cottier (NE) und Benjamin Mühlemann (GL) – doch ob diese wirklich wollen, ist bislang unklar.
Deshalb die Leutenegger-Idee: Er könnte die Idee bis zu den nächsten Wahlen führen, und dann Platz für Frischfleisch machen. Er habe nichts zu verlieren und ein geeignetes Profil, die Partei zu einen.
Zitat des Tages
«Für manche Personen hat sich Leistung in den letzten Jahrzehnten deutlich mehr gelohnt als für andere.»

Die Reallöhne und die Produktivität verlaufen längst nicht parallel. (Screenshot: Tages-Anzeiger)
Zwei Prozent Lohnerhöhungen für alle Arbeitnehmenden. Das forderte Travailsuisse, einer von zwei Schweizer Dachverbänden der Arbeitnehmenden, und seine Mitgliedsorganisationen gestern, wie die Tamedia-Zeitungen berichten.
Das Steigen der Lebenshaltungskosten, Mieten und Krankenkassenprämien würden dies erfordern. «Die Arbeitgeber (ich ergänze ein :innen) haben es in den letzten Jahren vielerorts schlicht versäumt, die Löhne an die höheren Lebenshaltungskosten anzupassen», sagte Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travailsuisse.
Für den Schweizerischen Arbeitgeberverband sei die Forderung nach einer Nominallohnerhöhung von zwei Prozent realitätsfern, heisst es im Artikel. Nach den angekündigten US-Zöllen gehe es in vielen Branchen darum, die Existenz der Betriebe zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Kurz-News
Nach Gummischrot an Nazifrei-Demo · Die Staatsanwaltschaft muss den Gummischrot-Einsatz der Polizei an der ersten «Basel Nazifrei»-Demo von 2018 untersuchen. Dies hat das Appellationsgericht entschieden, wie SRF berichtet. Nachdem ein verletzter Demonstrant Anzeige gegen die Polizei erstatten wollte, hatte die Staatsanwaltschaft zunächst auf Ermittlungen verzichten wollen.
Landwirtschafts-Genossenschaften: In einer neuen Studie weist das Forschungsinstitut Sotomo nach, dass Genossenschaften in der Landwirtschaft weiterhin unverzichtbar sind. Sie würden den Bäuer:innen klare Vorteile beim gemeinsamen Einkauf und durch ihre starke regionale Verankerung bringen, schreibt SRF. Im Bereich der Innovation gebe es aber Aufholbedarf – vor allem angesichts des Klimawandels.
🔧 Nützliches des Tages
Sexy Lamp Test

Eine Sexy Lamp. (GIF: Giphy)
Vermutlich hast du schon einmal vom Bechdel Test gehört. Dieser zeigt, wie wenig Sendezeit Frauen in Filmen zugestanden wird. Der Test wird bestanden, wenn in mindestens einer Szene zwei Frauen mehr als zwei Sätze austauschen, in denen es nicht um Männer geht. Es ist vielsagend, wie viele Filme diesen Test nicht bestehen (Oppenheimer, Herr der Ringe, Avatar, etc.).
Weniger bekannt ist der Sexy Lamp Test, ich finde ihn aber auch ziemlich relevant. Dieser Test wird bestanden, wenn eine weibliche Figur nicht einfach so durch eine «sexy Lampe» ersetzt werden könnte.
Heisst, wenn eine weibliche Figur nichts zur Handlung beiträgt, keine eigenen Ambitionen verfolgt und durch ein lebloses – aber dennoch sexy – Objekt ersetzt werden könnte, wird der Test nicht bestanden. Beispiele sind laut Internet etwa Megan Fox in den Transformers-Filmen oder so ziemlich jedes Bond-Girl.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Mathematik
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Tschüssi!
Sofie