Guten Morgen {{vorname}}
Karin Keller-Sutter hat den deutschen Bundeskanzler besucht, um die Beziehung der beiden Länder zu besprechen. Laut Medienberichten waren beide sichtlich gut gelaunt, das Treffen sei gut verlaufen.
Internationale Beziehungen
Treffen von Karin Keller-Sutter und Friedrich Merz lief sehr gut
Es sind schwere Zeiten, da muss man zusammenrücken. Das haben sich auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz gedacht.
«Die Schweiz ist ein verlässlicher und guter Nachbar», sagte Merz bei Keller-Sutters Besuch in Deutschland gestern und diese ergänzte: «In Zeiten, in denen Stabilität und Rechtssicherheit nicht mehr selbstverständlich ist, ist es wichtig, dass man sich unter gleichgesinnten Partnern trifft.»
Beide Länder würden den hindernisfreien Handel als Grundlage des gemeinsamen Wohlstands in Europa betrachten, schreibt SRF. Es solle eine baldige Erklärung der beiden Länder folgen, in der die Zusammenarbeit bekräftigt werde.
«In vermintem Gelände sind alle Männer Gentlemen – nach dem Motto: Ladies first!»
Das Treffen ist wohl sehr gut verlaufen. Keller-Sutter Merz hat Merz dabei mit einem Barbara Streisand-Zitat zum Lachen gebracht, wie diverse Medien berichten.
Auf die Frage, ob Deutschland die Schweiz bei der US-Zollgeschichte unterstütze, sagte Keller-Sutter: «In vermintem Gelände sind alle Männer Gentlemen – nach dem Motto: Ladies first!», worauf Merz lachte, und dann erklärte, er hoffe selbstverständlich auf Zollsenkungen.
Doch auch sonst lief das Treffen überaus gut: «Kein kritisches Wort zur Schweiz ging dem gut gelaunten Kanzler beim gemeinsamen Medienauftritt über die Lippen», schreibt etwa die NZZ. Dabei verheimlichte er jedoch auch nicht, dass er auf eine zügige Umsetzung der Verträge zwischen der EU und der Schweiz hoffe.
Eine Strategie des Bundesrats?
Armeewaffen-Einzug gegen Femizide

Alte Militärwaffen entziehen im Kampf gegen Femizide. Das sei die Idee. (Foto: Unsplash)
23 Frauen kamen in der Schweiz in diesem Jahr durch patriarchale Gewalt ums Leben. Nun zeichnet sich seitens Bundesrats eine interessante Strategie ab, diese künftig zu verhindern. Zumindest laut Medien.
«Bundesrat will Sturmgewehre einziehen – um Femizide zu verhindern», war eine Schlagzeile, die man gestern in so manchem Blatt lesen konnte. Aufgeworfen haben das Thema die CH-Media-Zeitungen bereits vorgestern. Da es dann gestern von anderen Medien aufgenommen wurde und sich wie ein Lauffeuer verbreitete, berichte ich dir heute davon.
Dabei geht es um die Reaktionen des Bundesrates auf zwei verschiedene Forderungen.
Die erste war ein Vorstoss Ende August des Berner SVP-Ständerats Werner Salzmann. Er forderte, dass Wehrsoldat:innen wieder Taschenmunition abgegeben wird. Seit 2007 haben diese nur noch das Gewehr zu Hause, jedoch ohne Munition. Salzmann fand, es brauche die Munition, damit die Soldat:innen in Ausnahmesituationen sofort reagieren könnten.
Der Bundesrat sah das anders.
Eine Woche später folgte eine Motion von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf. Sie forderte, alle Militärwaffen wieder einzuziehen, «sofern der Inhaber diese seit mehr als zehn Jahren nicht mehr im Schiesssport verwendet hat». Dabei stützt sie sich auf eine Studie des Bundes, die die Rolle ehemaliger Armeewaffen in Fällen häuslicher Gewalt untersuchte.
Hier pflichtete der Bundesrat ihr bei.
Ob sich daraus nun eine klare Strategie des Bundesrats ableiten lässt, oder ob es sich um zwei nachvollziehbare Antworten auf zwei Motionen handelt, entscheide jede:r für sich selbst.
Er reiste nach China, der Bundesrat wusste davon nichts.
Nach Kritik: Jetzt äussert sich Ueli Maurer

Ueli Maurer war zum 80-jährigen Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkriegs in China eingeladen worden. (Screenshot: SRF)
Von Karin Keller-Sutter via Gesamtbundesrat zum Alt-Bundesrat Ueli Maurer. Dieser hatte vergangene Woche mit einer Reise nach China auf sich aufmerksam gemacht (ich berichtete).
Anders als die offizielle Schweiz war Maurer von der chinesischen Regierung zum 80-jährigen Jubiläum des Endes des Zweiten Weltkriegs eingeladen worden. Das sorgte für Kritik, denn westliche Staaten (Schreibweise SRF) blieben der Veranstaltung fern, dafür waren Putin und andere Verdächtige anwesend.
«In der Zeit, in der wir leben, sollten wir nicht übereinander, sondern miteinander sprechen. Das kann man nur, wenn man sich austauscht und trifft.»
Jetzt äusserte sich Maurer persönlich über seinen Ausflug. Gegenüber SRF sagt er, er habe die Einladung aus Respekt angenommen. Einerseits, aus Respekt vor den Opfern, die der Krieg in China kostete, andererseits aus Respekt gegenüber dem Land. «China hat uns nie irgendwo drangsaliert, sondern uns immer unterstützt. Unsere Neutralität sollte keine Grenzen bauen oder Mauern errichten, sondern mit allen offen sein», sagt er.
Den Bundesrat habe er zuvor nicht informiert, denn: «Ich wollte ihn nicht in diese unangenehme Lage bringen.» Er sei privat hingereist, die Schweiz werde jedoch durch den Botschafter in Peking vertreten.
Angesprochen auf die Kritik bleibt Maurer pragmatisch: «In der Zeit, in der wir leben, sollten wir nicht übereinander, sondern miteinander sprechen. Das kann man nur, wenn man sich austauscht und trifft.»
Kurioses
Was sagt wer zu Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz?

Was denkt Jung und Alt über Liebe am Arbeitsplatz? Und wer ist in diesem Fall «alt»? (Screenshot: 20 Minuten)
Nach diesen vielen Polit-Themen widmen wir uns noch ein bisschen Gossip. 💖
Was ein bisschen an mir vorbeigegangen ist: Der Nestlé-CEO hatte wohl eine geheime Beziehung zu einer Angestellten. Das sei gegen den Verhaltenskodex, weshalb der CEO nun entlassen wurde.
Und weil die Leute gerne reden, hat sich 20 Minuten nach den Meinungen erkundet. Die Zeitung meint dabei einen Generationenkonflikt entdeckt zu haben. Dieser ist mir zwar nicht ganz ersichtlich, doch die Antworten will ich dir nicht vorenthalten.
«Arbeitgeber müssen nicht über private Beziehungen Bescheid wissen» meint Malik (20). «Ist doch schön, wenn man sich findet», sagen Jan (16) und Denis (18), und auch Sergii (33) sagt: «Wenn sie bei der Arbeit professionell bleiben, finde ich das kein Problem.»
Doch auch andere Meinungen gibt es (laut 20 Minuten bei der «älteren» Generation). Darya (23) findet, was bei Kolleg:innen kein Problem sei, könne bei Mitarbeiter:innen und Vorgesetzten zu Machtmissbrauch führen. Und Tim (21) sagt, «das kann nur Probleme bringen». Arbeit und Privates müssten strikt getrennt werden.
Die einzig befragte Person über vierzig war übrigens Cinthia (50), die bei einer Grossbank arbeitet. Sie erklärt: «Wir müssen jedes Jahr eine interne Umfrage ausfüllen.»
Kurz-News
Schweizer KI-Modell · In der Schweiz wurde ein neues Large Language Model lanciert (auch ChatGPT ist so ein Ding). Apertus (so heisst es) soll Entwicklerinnen und Entwicklern als Baustein für künftige Anwendungen wie Chatbots oder Übersetzungssysteme dienen, berichtet SRF. Laut den Forschenden könne das Modell auch Schweizerdeutsch (welcher Dialekt stand nicht) und Rätoromanisch.
International
Burkina Faso verbietet Homosexualität · Das Land im Westen Afrikas hat Homosexualität verboten, wie SRF berichtet. Dies, nachdem eine Militärregierung übernommen habe. Queeren Menschen würden neu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren drohen.
🔧 Nützliches des Tages
Buch: «Die Sommer» von Ronja Othamann

Ein Buch habe ich glaubs bislang noch nicht empfohlen. (GIF: Giphy)
Ich erinnere mich an Demos für ein freies Kurdistan, da wusste ich noch nicht einmal, wo Kurdistan genau liegt. Erst Jahre später lernte ich mehr über dessen Geschichte.
Empfehlen kann ich dir den Debütroman von Ronja Othamann «Die Sommer». Der Roman erzählt von Leyla, einer Jezidin, deren Vater nach Deutschland geflohen ist. Leylas Freund:innen und Lehrer:innen tun sich schwer damit, zu verstehen, woher sie kommt oder was ihre Kultur ist.
Die Sommer verbringt Leyla in einem kleinen jezidischen Dorf bei ihren Grosseltern, den Tanten, Onkeln und Cousinen und Cousins. Bis in Syrien 2011 der Bürgerkrieg ausbricht und sich alles ändert.
🎲 Rätsel zum Schluss
Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.
Das Wochenthema: Arbeit
So funktioniert es:
Du gibst ein Wort ein.
Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.
Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.
Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.
Viel Spass beim Knobeln!
Macheds guet!
Sofie