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Zehn Jahre nach dem Kauf der Problemdrohnen fliegen diese immer noch nur unter bestimmten Umständen. Das ist ein Problem, denn sie waren nicht günstig.

Ausserdem: Schon wieder Maurer, immer noch Lausanne und fehlender Schlaf.

Schweiz · Drohnen

Die Drohnen, die nicht fliegen

Pfister will das Sorgenkind noch nicht aufgeben. (Screenshot: NZZ)

Vor zehn Jahren kaufte der Bund bei der israelischen Firma Elbit sechs Hermes-Drohnen für 250 Millionen Franken unter dem Projektnamen ADS 15.

Bis heute fliegen die Drohnen nicht wie geplant. Trotz der technischen Probleme will Bundesrat Martin Pfister das Projekt nicht stoppen.

Stattdessen sollen auf mehrere Schlüsselfunktionen verzichtet werden, wie die NZZ berichtet. Vor allem auf das Ausweichsystem (DAA), das von der bundeseigenen RUAG entwickelt hätte werden sollen.

«Konsequent und ehrlich wäre es, das Projekt endlich für gescheitert zu erklären.»

Larissa Rhyn, Leiterin der Bundeshausredaktion des Tages-Anzeigers

Dies hat zur Folge, dass die Drohne nur in Begleitung eines Helikopters über bewohntem Gebiet fliegen darf. Unbegleitete Flüge seien nur ab 3000 respektive 4000 Meter über dem Alpenraum möglich – und auch dies nur bei Nacht. Ausserdem könne die Drohne nicht fliegen, wenn sich Eis bilden könnte und auch nicht, wenn es Nebel hat, wie die Tamedia-Zeitungen berichten.

Dennoch wird das Projekt weitergeführt. Das sei ein Fehler, schreibt die Leiterin der Bundeshausredaktion derselben Zeitung: «Konsequent und ehrlich wäre es, das Projekt endlich für gescheitert zu erklären», schreibt sie. «Die Schweiz sollte den israelischen Hersteller Elbit verklagen, der nach zehn Jahren (!) Flugobjekte geliefert hat, die nicht einmal bei besten Bedingungen sicher fliegen können.»

Die knappen Ressourcen der Armee seien hier falsch platziert. Denn auch wenn man die aufwendigen Sicherheitsauflagen einhalten würde, bliebe die Drohne ein Sicherheitsrisiko. Immerhin ist das Modell seit 2019 viermal abgestürzt, zuletzt dieses Jahr in Indien.

Nach dem Tod des 17-Jährigen · Und den rassistischen Polizeichats

Rassismusexperte zur Situation in Lausanne

Man müsse Rassismusexpert:innen endlich in die Debatte um Polizeigewalt miteinbeziehen, sagt Chancel Soki. (Screenshot: WOZ)

«Das ist nicht natürlich, so etwas darf nicht mehr passieren», rief der Onkel des verstorbenen Marvin Shalon Manzila an dessen Trauermarsch durch ein Mikrophon.

Der erst 17-Jährige ist vorletzte Woche bei der Flucht vor der Polizei gegen eine Mauer geprallt und verstorben. Gleichzeitig wurden diskriminierende Chatverläufe bei der Lausanner Polizei publik und auch der Fall Nzoy warf wieder Fragen auf. Die Folge waren Proteste vor allem von Jugendlichen in Lausanne. (Ich berichtete über alles.)

Nun äussert sich der Rassismusexperte Chancel Soki in der WOZ und sagt, «die Antwort der Strasse» sei längst fällig gewesen.

«Es geht um unsere Körper, unsere Würde. Wir haben wie alle anderen Bürger:innen das Recht, geschützt zu werden.»

Chancel Soki, Rassismusexperte

Was man zu den Protesten der Jugendlichen verstehen müsse: «Alle diese Jugendlichen erleben Diskriminierung und Gewalt durch die Polizei. Seit Marvins Tod berichten uns viele von ihren Erfahrungen», sagt er.

Im Fall von Marvin gehe es zentral um die Frage, wer von der Polizei verdächtig ist und wer nicht. Auch die Polizeichats hätten dieses Bild bestätigt, überrascht sei die Schwarze Community davon jedoch nicht gewesen. «Wir prangern schliesslich genau diesen Rassismus seit Jahren an.»

In Lausanne brauche es eine komplette Neustrukturierung der Polizei, sagt er. «Alle Verantwortlichen müssen zurücktreten.» Ausserdem müsse man über Lausanne hinaus die Ausbildung von Polizist:innen reformieren. Es brauche Supervisionen und Praxisstudien sowie die Einführung einer externen juristischen Fachstelle für Fragen des Rassismus.

«Fälle von Polizeigewalt müssen künftig extern untersucht werden», sagt er. Die Behörden müssten endlich Rassismusexpert:innen in die Debatte einbeziehen, «denn es geht um unsere Körper, unsere Würde. Wir haben wie alle anderen Bürger:innen das Recht, geschützt zu werden».

Wegen widersprüchlicher Aussagen

Ueli Maurer – erneute Kritik an China-Reise

Ja, ich bringe zum dritten Mal dieses Foto. (Screenshot: SRF)

Wenn man die Nachrichten täglich verfolgt, merkt man, wir drehen uns im Kreis. Heisst in diesem Fall, wir sprechen (noch einmal) über Ueli Maurer und dessen China-Reise. (ich berichtete).

Maurers Verhalten sei für die Schweizer Regierung problematisch, sagt China-Spezialist Ralph Weber in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

«Er behauptet, als Privatperson nach Peking gereist zu sein, beteuert aber gleichzeitig, wie wichtig es sei, miteinander zu reden und diplomatische Kontakte zu pflegen», sagt Weber über Maurer. Das sei widersprüchlich.

Die Problematik bestehe darin, dass Maurer seine selbst erwählten diplomatischen Aktivitäten nicht mit der Schweizer Regierung abgesprochen habe. «Weil ihn die chinesischen Medien als Repräsentant der Schweiz darstellen, hat er der Volksrepublik China einen schönen propagandistischen Mehrwert beschert.»

Jenseits des Propagandaerfolgs könne die chinesische Regierung jedoch sehr wohl unterscheiden, ob jemand mit einem offiziellen Verhandlungsmandat ausgestattet sei oder nicht. «Im Verhältnis zur offiziellen Schweiz sind andere Dinge wichtig.»

Aufgeschnappt

Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung hat Schlafprobleme

Same. (GIF: Giphy)

Ich bin müde. Du auch? Die Wahrscheinlichkeit legt es nahe, denn wie SRF berichtet, leidet ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung unter Schlafproblemen.

Dies zeigt eine Studie des Umfrageinstituts Sotomo. Nur ein Fünftel der Bevölkerung habe im vergangenen Jahr keine regelmässigen Schlafprobleme gehabt.

Auch sonst geht es uns nicht gut. Der Anteil der Menschen, die sich krank oder nicht vollständig gesund fühlten, sei seit der letzten Befragung 2020 auf einen Höchststand von 38 Prozent gestiegen. Nur etwa jede zehnte Person fühle sich sehr gesund.

Besonders bei jungen Erwachsenen sei dieser Trend am ausgeprägtesten. Vor allem psychische Belastungen und Gefühle der Einsamkeit sowie Schlafprobleme gehörten zu den Ursachen.

Kurz-News

Rettung für Tox Info Suisse · Der Giftnotruf 145 kämpft seit längerem mit finanziellen Problemen (ich berichtete). Nun hat der Bund zugesichert, die Finanzierung langfristig zu sichern. Da Chemikalien und Arzneimittel zu den meisten Vergiftungen führten, sollen die Hersteller dieser Produkte mehr in die Pflicht genommen werden, berichtet SRF.

Walliser Wein · Bei Kontrollen von Walliser Wein seien Behörden auf verdächtige Isotopenwerte gestossen, berichtet der Blick. Dies deute auf einen Verschnitt mit ausländischen Trauben hin. Zwei der 68 analysierten Weine stünden im Verdacht, nicht nur aus Walliser Trauben hergestellt worden zu sein.

Gewitter · Heftige Gewitter zogen am Donnerstagabend über die Schweiz. In den Tickern von 20 Minuten und Blick ist zu sehen, wie das ESAF-Tribünen-Dach weggerissen wird und wie in Appenzell Hagelkörner in der Grösse von Ping-Pong-Bällen niederkommen.

International

Bahnunglück in Lissabon · Am Mittwochabend entgleiste in Lissabon die bei Tourist:innen beliebte Standseilbahn Elevador da Glória. Bei dem Unglück kamen 16 Personen ums Leben, 23 wurden verletzt. Der Bürgermeister sowie der portugiesische Präsident zeigten sich zutiefst betroffen und verlangen eine rasche Aufklärung durch die zuständigen Behörden, berichtet die NZZ. Derweil geraten die Betreiber in den Fokus, die die Betreibung der Bahn in den letzten Jahren ausgelagert hatten, um Kosten zu sparen.

To-do-Liste

Pedro Almodóvar Filmabend

Ich freue mich über Filmtipps für den kommenden Herbst und Winter. (GIF: Giphy)

Vergangenes Jahr, zwischen Weihnachten und Neujahr, war ich im grauen, nebligen Zürich gestrandet. Und da es die Uni-Lernphase überraschend gut mit mir meinte, habe ich in dieser Zeit vor allem Filme geschaut (über 20, um genau zu sein).

Und wie es im Filme-Schau-Wahn manchmal ist, habe ich einen Hyperfokus gefunden: Filme von Pedro Almodóvar. Zugegeben, retrospektiv sind sie in meinem Kopf alle zu einem verschwommen, doch ich erinnere mich, dass ich sie alle gut gefunden habe.

Deshalb die heutige Empfehlung: Einen Pedro Almodóvar Filmabend.

🎲 Rätsel zum Schluss

Errate im 6iBrief Rätsel das gesuchte Wort in höchstens sechs Versuchen. Jeden Tag gibts ein neues Wort zu erraten.

Das Wochenthema: Arbeit

So funktioniert es:

  • Du gibst ein Wort ein.

  • Grün: Buchstabe ist richtig und am richtigen Ort.

  • Orange: Buchstabe ist im Wort, aber an der falschen Stelle.

  • Grau: Buchstabe kommt im Wort nicht vor.

Viel Spass beim Knobeln!

Bye bye!

Sofie

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